Diebstahl wertvoller Bücher in Wien: Paket kam geöffnet bei Antiquar an
"Der Schaden ist bedauerlich und ärgerlich, doch im Verhältnis zu unserem jährlichen Transportvolumen von 40 bis 50 Millionen Euro gering", erklärt Hugo Wetscherek ernst. Der Geschäftsführer des Wiener Antiquariats Inlibris ist der jener Kunsthändler, dem – wie in Teilen der Ausgabe berichtet – Ende März wertvolle Bücher und Kunstdrucke gestohlen wurden. Der KURIER erreichte den Experten in Abu Dhabi, wo er derzeit bei der International Book Fair weilt.
"Das ist der erste Schadensfall in den vergangenen 20 Jahren", meint Wetscherek. Er hätte die Kunstwerke Ende März von einem ausländischen Kunden auf dem Postweg erhalten sollen. "Das ist Teil unseres gewöhnlichen Geschäfts." Doch die durch einen Paketdienst verschickte Sendung sei bei der Ankunft geöffnet gewesen, erzählt er.
Die Polizei ermittelt wegen Verdachts des schweren Diebstahls. Konkrete Hinweise gibt es laut Polizei jedoch noch nicht. Beim Verband der Antiquare Österreichs war der Diebstahl am Mittwoch noch nicht bekannt. Nun sollen die Mitglieder informiert werden. Grundsätzlich, betonen die Kunsthändler, sei es durchaus üblich, Werke per Post zu versenden. Bei wertvollen Sendungen gebe es dafür eigene Transportversicherungen.
Ungewöhnliches Detail: Geschädigt ist laut eigener Aussagen auch ein deutscher Geschäftspartner Wetschereks. Am Mittwoch fand der KURIER die Titel der gestohlenen Chagalls auf dessen Homepage noch zum Verkauf. Ein Versehen, betonen die Antiquare. Es sei offensichtlich vergessen worden, die Angebote offline zu nehmen.
Das Bundeskriminalamt hat Bilder der gestohlenen Bücher und Kunstdrucke veröffentlicht.
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