Verschiedenste Szenarien wurden über Jahre in enger Zusammenarbeit mit den militärischen Anwendern entwickelt und spiegeln die aktuellen Anforderungen des Militärs wider. „Man kann von Ideenlieferanten für die Streitkräfte sprechen. Wobei man sagen muss, dass es von der Idee bis zur Beschaffung sicherlich ein Zeitraum von zehn Jahren oder länger ist“, erklärt Brigadier Michael Janisch, der Leiter des Amtes für Rüstung und Wehrtechnik beim österreichischen Bundesheer.
Die Übungsbedingungen in Österreich bezeichnet Frank Schneider von der Abteilung für „Kognitive Mobile Systeme“ des deutschen Fraunhofer-Institutes als einzigartig. Nirgends sonst könne mit echten Strahlungsquellen und Kampfstoffen derart realitätsnahe in Einsatzbedingungen gearbeitet werden. Es sei etwas völlig anderes, ob die Systeme im sterilen Labor oder auf einem militärischen Übungsgelände mit allen Hürden und Tücken getestet werden können. „Wir treffen hier auf die harte Realität“, sagt Schneider.
Die intensive Entwicklungs- und Forschungsarbeit in diesem Bereich habe ein klares Ziel. Es gehe vor allem um den Schutz von Leib und Leben sowie kritischer Infrastruktur. Bei Aufgaben, die für Menschen ein zu hohes Risiko darstellen, unterstützen Roboter. Beispielsweise im Fall von CBRNE-Bedrohungen, die Abkürzung für „Chemical, Biological, Radiological, Nuclear and Explosive“. Darunter fallen laut Schneider aggressive Gefahrenstoffe und radioaktive Verstrahlung, die Militär oder Polizei im Einsatzfall vor extreme Herausforderungen stellen.
Roboter, die mit CBRNE-Sensorik und autonomen Assistenzfunktionen ausgestattet sind, übernehmen dabei den Job des Menschen.
Unterstützt von der Bundeswehr, erforscht Schneiders Abteilung die „intelligente Kombination von Aufklärungssensorik, Navigation und Geodatenverarbeitung“. Großes Augenmerk wird von den Streitkräften auf die Entwicklung fahrender Drohnen gelegt. Unbemannte Transporter könnten damit beispielsweise für humanitäre Hilfslieferungen quer durch Krisengebiete geschickt werden, ohne Soldaten zu gefährden, erklärt Schneider.
Bei der ELROB wurde eine Entwicklung der deutschen Rheinmetall präsentiert. Der InterRoC-Lkw hat eine Straßenzulassung mit Fahrer, kann im Einsatzfall aber auch völlig autonom gelenkt werden. „Autonomes Fahren auf Autobahnen ist keine Hexerei mehr. Schwierig wird es im Gelände, ohne Leitlinien und Anhaltspunkte“, sagt Schneider.
In manchen Bereichen biete die Industrie jedoch bereits Kauflösungen für Streitkräfte an. Präsentiert wurde in Wiener Neustadt das „Diehl Defence Ziesel“, ein Raupen-Begleitfahrzeug für die Infanterieunterstützung. Es übernimmt das Marschgepäck oder Waffensysteme von Soldaten, die bei diesen Einsätzen zu Fuß unterwegs sind.
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