Die „Nie-und-nimmer-Wegwerfdinger“

Waltraud Carvajal Escobar schickte dem KURIER ihre Lieblingsgegenstände
Das waren Zeiten. Vieles kann Nostalgie auslösen, die KURIER-Leser haben der Redaktion Fotos ihrer Lieblingsgegenstände geschickt.

Platten, Stofftiere, Sammelalben – und erstaunlich viele Geräte, die in der Küche verwendet werden. KURIER-Leser haben die Redaktion mit ihren Lieblingsstücken versorgt, die bei ihnen nostalgische Gefühle auslösen. Eine Auswahl ist hier veröffentlicht. Alle diese Gegenstände sind mit Emotionen verbunden, mit Geschichten. Traurigen, lustigen, berührenden. Der Tenor unserer Leser: Diese Dinge wegschmeißen?

Nie und nimmer.

Die „Nie-und-nimmer-Wegwerfdinger“

Oldtimer in Bewegung

Josef Irrsiegler ist seit 1990 Besitzer eines Fiat Cabrio, Baujahr 1910. „Ein stolzer“, wie er in seiner eMail an die Redaktion betonte. „Es ist vermutlich das einzige Exemplar weltweit“, erklärte Irrsiegler, der aus Perg (OÖ) kommt. Das „Stück Kulturgut“ feiert heuer seinen 110. Geburtstag.  „Mein bisher größter Erfolg mit diesem Auto, war die Teilnahme an der Rallye Paris– Camargue vom 26. bis 31. Mai 1993.“

Die „Nie-und-nimmer-Wegwerfdinger“

Erinnerung an die Kinder

„Liebes Team ... nach Hause Telefonieren ... E. T.“, schrieb uns Martina Wanko und schickte das Foto einer  E.T.-Puppe mit. Der Außerirdische  war der Hauptdarsteller in einem Science-Fiction-Film von Steven Spielberg. „Meine Kinder sind leider schon tot ... doch dieser kleiner Kerl aus 1982 war ihr liebster Freund. Er ist ein Original ... auch schon etwas abgegriffen ... doch Nostalgie.“

Die „Nie-und-nimmer-Wegwerfdinger“

Treue Begleiter

Waltraud Carvajal Escobar stellt vor: Teddy und Bosiljka.

"Teddy wird in Kürze 64 Jahre und Bosiljka begleitet mich seit Weihnachten 1961." Auch die Bücher ihrer Kindheit konnte die Niederösterreicherin bis heute bewahren. "Und bald sind meine Zwillingsenkerl soweit, dass ich ihnen daraus vorlesen kann. Ich finde es schön, solche Kostbarkeiten zu besitzen."

Die „Nie-und-nimmer-Wegwerfdinger“

Elvis Fan: Zweite Generation

Helmut Ipser schickte der Redaktion ein Bild von sich und  seinen original Elvis-Singles. Der Bewegungstrainer und Freizeitpädagoge überbrachte  damit dem KURIER „beschwingte Grüße“. Die Platten hat er von seinen Vater erhalten, der „selbst ein großer Elvis-Fan war und ist“. Und wie das manchmal  so sein kann, hat der Vater „diese Leidenschaft“ an seinen Sohn  weitergegeben.  

Die „Nie-und-nimmer-Wegwerfdinger“

Lieblingshäferl

"Mein Großvater verrührt die Milch in seinem Kaffee mit einem großen Löffel, es klimpert, schließlich löffelt, dann trinkt er aus seinem Gmunder Häferl, mehr schon 'Häfen', schreibt "Black Bertl" dem KURIER.

"Bei jedem Frühstück. An jedem Tag. Manchmal tunkt er ein wenig Lebkuchen ein, manchmal ein Stückerl Striezel. Nur auf der Alm, da hat er ein andres Häferl, daheim am Bauernhof jedoch immer dasselbe grün-weiße Gmundnerische. Nach seinem Tod vor vielen, vielen Jahren schlürfte meine Großmutter Heißgetränke daraus, und nach ihrem Tod nach vielen Jahren gelangte dieser Pott zu mir. Und so trinke ich jetzt, jeden Tag und bei jedem Frühstück, aus seinem und ihrem "Häfen" den Kaffee. Und erinnere mich dabei jedes Mal ans Geklimpere des großen Löffels, an die Geschichten und Weisheiten meiner Großeltern, an die schönen Erlebnisse auf der Alm und die Liebe und Geborgenheit, die mir Oma und Opa entgegenbrachten und die ich genießen durfte. Und werde dabei stets nostalgisch."

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Gut gewürzt

Etwas "Banales" ließ Wolfgang Wimmer dem KURIER zukommen. "Diese Pfeffermühle haben wir vor rund 20 Jahren von meiner lieben Tante Anni bekommen. Als meine damalige Freundin und jetzige Frau und ich, in unsere erste Wohnung eingezogen sind. Ich verwende sie noch immer mehrmals die Woche, und wenn es nicht gerade hektisch in der Küche ist, denke ich oft dadurch kurz an sie. Sie war eine großartige Frau die  uns leider viel zu früh vor vielen Jahren verlassen hat."

Sollte es im Winter noch richtig kalt werden, ist es übrigens gar nicht so schlecht, wenn die Menschen schönen Erinnerungen verfallen. Forscher haben nämlich herausgefunden, dass nostalgische Gefühle das Kälteempfinden vertreiben. Ja, da wird einem ganz warm ums Herz. Und Nostalgie  heizt  auch die Kreativität vieler Unternehmen und Werber an.  „Nehmen wir Turnschuhe, die wieder modern werden. Da freuen sich Eltern mit ihren Kindern und erinnern sich, wie sie diese damals selbst angehabt haben“, sagt  der Sozialpsychologe Arnd Florack

Die „Nie-und-nimmer-Wegwerfdinger“

Barbies und Bienen

"Ja, ich habe sie auch, die nie und nimmer Wegwerfdinger: z.B. meine Sammelalben", schreibt Andrea Krobath dem KURIER.

In ihrem Besitz sind: Barbie 1976. Die Biene Maja 1977, Heidi 1978.

Ihr Liebling unter den Lieblingen: Das erstes Barbie-Album.  "Vollständig gesammelt! Ich habe es ein paar Mal am Tag durchgeblättert. Die letzten, die mir noch fehlten hat Mama bestellt! Wie aufregend!!!! Und wann kommen sie! Jeden Tag nachgefragt! Auf die Post gewartet. Es hat für mich eine gefühlte Ewigkeit gedauert bis ich sie in den Händen hielt und stolz sagen konnte: Ich bin fertig, ich habe alle Pickerl. Mit meiner Barbiepuppe wurden die Bilder im Album nachgestellt. Unvergesslich und so spannend war es damals! Auch die Biene Maja und Heidi waren einmalig, aber nichts gegen Barbie. Ich denke, weil 1976 mein Opa verstorben ist und das Album für mich eine große Ablenkung war."

Die Alben seien sehr abgegriffen und sehr zerfleddert, aber genau das mache sie so einmalig, persönlich, unvergesslich.

Die „Nie-und-nimmer-Wegwerfdinger“

Das rosa Kuscheltier

Ulrike Fassler schreibt: "Kindern wachsen oft ihre Kuscheltiere ganz besonders ans Herz. So war des auch bei mir. Ich war 4 Jahre, als ich von meiner Oma dieses rosa Känguru geschenkt bekam. Heute bin ich 45 Jahre alt und ich habe es noch immer bei mir und erinnere mich dabei liebevoll an meine Oma."
 

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Nicht ohne Handmixer

„Mein Lieblingsnostalgischesding ist dieser Handmixer, mit dem ich immer noch den Palatschinkenteig oder Kaiserschmarrn absprudle!“, schrieb Annette Kusztrich. Ihre Mutter machte früher damit den Teig für Äpfel im Schlafrock.  „Maaa, wo sind die Zeiten nur dahin? Einige an die Hüften und einige ans Kinn“, erklärte sie. Und:  „Nicht ohne meinen Handmixer.“ Küchenmaschine kommt ihr keine ins Haus.

Die „Nie-und-nimmer-Wegwerfdinger“

Schöne Frau

Johannes Maximilian Mueller hat mehrere Lieblingsgegenstände. Eines ist "diese wunderschöne frau 1970 in paris am flohmarkt erstanden". Seit 50 Jahren ist sie von Wohnung zu Wohnung mit übersiedelt. "Sehr treu."

Die „Nie-und-nimmer-Wegwerfdinger“

Unendliche Weiten

"Der Weltraum, unendliche Weiten..." Seit seiner Kindheit ist Wolfgang Konczer der Science Fiction verfallen. "Insbesonders der Serie „Star Trek“. Im Bild zu sehen ist ein Metall-Kommunikator  (für Kenner:aus TNG),  den ich als Jüngling Anfang der Neunzigerjahre erstanden habe. Und so sind wir gemeinsam in Ehren gealtert. Schon seiner Farbe entledigt, dient er mir seit bald 30 Jahren immer noch als Handschmeichler und Glücksbringer. Und als Erinnerung an eine Zeit, in der ich mich in manchen Situationen gefragt habe: Was würde Captain Picard jetzt tun?"

Und eine persönliche Nachricht schickt der Wiener auch noch mit. "An dieser Stelle möchte ich mich bei der besten Ehefrau von allen bedanken, die meine Leidenschaft für SF nicht nur gelassen erträgt, sondern sie sogar wohlwollend unterstützt!"

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