Die Gefahr unter dem Christbaum

Beim Umgang mit Spielzeug ist die Unterstützung der Eltern gefragt
Geschenke für Kinder bergen Risiken. Tipps für den Gebrauch von Spielsachen.

Verschluckbare Kleinteile; ein Dreirad, das der Papa mehr schlecht als recht zusammengeschraubt hat; ein Billig-Akku, der heiß läuft – in Form von Spielzeug lauern zu Weihnachten zahlreiche Gefahren auf Babys, Kleinkinder und Kinder unter dem Christbaum.

Auf der Suche nach dem perfekten Geschenk für den Nachwuchs wurden oder werden die Geschäfte gestürmt. Es gilt, die Entwicklung zu fördern und die Augen der Kleinen bei der Bescherung zum Leuchten zu bringen. Oft wird jedoch vergessen, dass Spielwaren durchaus zu Unfällen oder gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen können: Das durchschnittliche Verletzungsalter bei Kindern in puncto Spielzeug liegt in Österreich laut Studien bei zwei Jahren. Die Jüngsten erkunden ihre Umwelt mit allen Sinnen, bevorzugt jedoch mit dem Geschmackssinn.

"Bei kleinem Spielzeug oder Teilen davon besteht stets die Gefahr, diese zu verschlucken. Kleinteile können aber auch eingeatmet werden, tief in Lunge und Bronchien eindringen. Entwickelt sich ein unerklärlicher Hustenreiz, bitte sofort den Arzt aufsuchen", warnt Holger Till, Präsident des Forschungszentrums für Kinderunfälle namens "Grosse Schützen Kleine". Diese Organisation hat zahlreiche Tipps für den Gebrauch von Spielsachen zu Weihnachten zusammengestellt:

Akkus: Achten Sie auf die Hitzeentwicklung. Geräte nach dem Aufladen entfernen, nie mit entflammbaren Materialien abdecken.

Batterien: Auf Knopfbatterien sollte prinzipiell verzichtet werden. Werden solche verschluckt, besteht durch den hohen Anteil von Quecksilberoxid Lebensgefahr. Bei sämtlichen Batterien kommt es im feuchten Milieu des Verdauungstraktes durch die Entladung zu Gewebeschädigungen. Weiters kann der Energiespender im sauren Magensaft undicht werden.

Spannung: Elektrospielzeug, das auf 220 Volt Netzspannung läuft, ist gefährlich. Die maximale Betriebsspannung sollte bei 24 Volt liegen.

Inhaltsstoffe: Fallen Ihnen unangenehm stechende oder beißende Gerüche auf, so kann das ein Hinweis auf gefährliche Inhaltsstoffe sein.

"Fremdes" Spielzeug: Oft teilen sich Kinder Spielzeug. Kinder unter drei Jahren sollten mit Gegenständen, die kleiner als ein Tischtennisball sind, nicht in Kontakt kommen. Achten Sie auch auf Gegenstände mit scharfen Ecken und Kanten, Quetsch- oder Scherstellen.

Farbüberzug: Suchen Sie bei lackierten Materialien nach Hinweisen zur Speichel- und Schweißechtheit.

Hinweise: Stets die Gebrauchsanweisung lesen, die Warnhinweise sind besonders beachtenswert. Achten Sie, ob das Spielzeug Prüfsiegel wie "Toxproof" (Produkte sind frei von relevanten Schadstoffen), "GS", "TÜV" oder "Spielgut" (Produkt entspricht den grundsätzlichen Sicherheitsanforderungen der Europäischen Union) aufweisen.

Stabilitätstest: Unterziehen Sie Geräte, die zusammengebaut wurden, einem "Rütteltest" um die Stabilität zu prüfen.

Kontrolle: Führen Sie regelmäßige Sichtkontrollen des Spielzeugs durch. Ist das Batteriefach sicher verschlossen? Beginnen sich Kleinteile zu lösen?

Magnete: Werden diese verschluckt, können sie sich auch über Darmwände hinweg anziehen. Bleibt dies unbemerkt, kann sich die Darmwand entzünden, auch ein Darmdurchbruch kann die Folge sein.

Münzen: Euro-Münzen sind nickelhaltig und können bei Verschlucken allergische Reaktionen auslösen.

Lärm: Oft löst die Lautstärke von Spielzeug Lärmbelästigung aus. Diese kann alternativ auch durch die Verwendung von alten Batterien reduziert werden.

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