Derzeit werden 600 Flüchtlinge pro Tag aufgegriffen
Mehr als 2500 Schwerpunktaktionen gab es in den vergangenen Monaten im Zuge der Aktion Gerecht gegen die Schlepper-Kriminalität. Diese Zahl gab Innenminister Gerhard Karner am Montag bekannt. Dabei wurden 440 Schlepper gefasst, mehr als im gesamten vergangenen Jahr.
Karner verwies darauf, dass es heuer bereits 56.000 Asylanträge gab,fast ein Drittel davon Inder und Tunesier. Über 30.000 Verfahren wurden heuer negativ abgeschlossen, 7000 Personen verließen das Land freiwillig oder wurden abgeschoben.
Da viele Personen aus Indien per Flugzeug nach Belgrad fliegen und von dort weiterreichen, sollen in Serbien die Visabestimmungen verschärft werden. Trotz Negativkampagne aus Österreich gibt es hier Steigerungen um rund 2000 Prozent, obwohl praktisch keiner dieser Asylverfahren positiv für den Betroffenen endet.
Karner verwies darauf, dass mit Schlepperei aktuell mehr verdient wird als im Drogenhandel. Deshalb würden Schlepper ihre Opfer mit falschen Versprechungen anlocken. Österreich hat deshalb über 200.000 Euro in eine Gegenkampagne investiert. Auch wurden die Grenzkontrollen zur Slowakei um zwanzig Tage verlängert. Die Aktion Gerecht soll ebenfalls weitergeführt werden.
Hohe Aufgriffszahlen
Aktuell werden rund 600 Flüchtlinge pro Tag aufgegriffen, berichtete Franz Ruf, Generaldirektor für die Öffentliche Sicherheit. Verstärkt kontrolliert werden Lkw und Taxis. Außerdem werden 120 teils mobile Kameras zur Beweissicherung eingesetzt.
Zwei Drittel der Asylwerber reisen über das Burgenland ein. Durch die polizeilichen Maßnahmen würden aber auch zu einer Änderung der Routen führen, etwa Richtung Tschechien und der Schweiz. Deshalb sei internationale Zusammenarbeit dringend notwendig. Das bestätigte auch Gerald Tatzgern vom Bundeskriminalamt, der gleichzeitig betonte, dass Österreich derzeit bei fast jeder Europol-Aktionen involviert sind.
Aktuell gebe es auch VIP-Transfers angeboten. Für 20.000 Euro wird man dabei via Privatjet nach Österreich gebracht. Zwei derartige Flugzeuge wurden in Österreich beschlagnahmt.
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