Lokalaugenschein nach Morden in Rohrbach: "Er kennt hier jedes Waldstück"

Lokalaugenschein nach Morden in Rohrbach: "Er kennt hier jedes Waldstück"
Im Bezirk Rohrbach herrscht am Montag Angst, Trauer und Unverständnis. Auf der Straße viel bewaffnete Polizei, kaum Anrainer.

Schon zehn Kilometer vor Altenfelden im Bezirk Rohrbach riegeln am Montag schwer bewaffnete Polizisten die Straße ab. Sie sind Teil des Großaufgebots an Einsatzkräften, die nach Roland Drexler suchen.

Von dem 56-Jährigen, der bis vor einem Jahr im Altenfelder Ortsteil Hörhag gelebt hat, fehlt jede Spur. Die Bewohner der umliegenden Gemeinden sind dementsprechend alarmiert.

Sowohl Altenfelden, wo die tödlichen Schüsse auf den Bürgermeister von Kirchberg an der Donau, Franz Hofer, fielen, als auch dessen Heimatgemeinde und Arnreit sind wie ausgestorben. In letzterem Ort wurde das zweite Opfer gefunden.

Anrainer erzählen

Der KURIER hat es am Montag durch die Polizeiabsperrung geschafft und die Stimmung in der Region eingefangen.

Den Verdächtigen kennen hier viele, so wie jener Anrainer: „Ich kenne ihn seit Jahrzehnten, vor einiger Zeit hat er sich scheiden lassen, ist nach Altenfelden gezogen und die Frau zu ihrem neuen Mann. Er hat jetzt zur Miete gewohnt, musste aber raus, weil der Vermieter das Haus gebraucht hat. Bis auf den Alkohol war er immer unauffällig. Ich hoffe, dass sie ihn bald finden und uns erlösen. Meine Frau und die Kinder haben auch alles verriegelt. Man macht sich Gedanken, ob man nicht vielleicht einmal was Falsches gesagt hat.“ Der Mann möchte aus Angst unerkannt bleiben will.

Ein anderer Anrainer vermutet den Verdächtigen in dem weitläufigen Waldgebiet: „Es fährt ständig die Cobra vorbei, aber bis die ihn finden, kann es dauern. Der kennt hier jedes Waldstück.“ Bisher war Drexler laut anderen Hörhagern unauffällig, die Familie mit drei Kindern lebte bis zur Scheidung ein unauffälliges, ruhiges Leben.

 

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