Der Herbst 2017: Überaus trüb und relativ kühl

Die Sonne ließ sich diesen Herbst seltener blicken.
Zudem gab es zehn Prozent weniger Sonne, aber 15 Prozent mehr Regen.

Der meteorologische Herbst geht mit dem morgigen Tag zu Ende. Aber nach der Statistik der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) ist bereits klar, dass dieser Herbst so trüb wie schon lange nicht und auch verhältnismäßig kühl war. Dafür hat es um 15 Prozent mehr geregnet als im langjährigen Mittel.

Von den Temperaturen her lagen die vergangenen drei Monate lediglich um 0,1 Grad über dem Mittel. "Das gab es schon lange nicht mehr. In den letzten Jahren waren die Herbstmonate fast durchwegs zu mild, teils sogar deutlich", sagte Alexander Orlik von der ZAMG. Einen zu kühlen Herbst im Vergleich zum Klimamittel habe es nur in den Jahren 2003, 2007 und 2010 gegeben.

Der Zentralanstalt zufolge hat der Herbst übrigens den geringsten Anteil an der Klimaerwärmung. So wurde der Sommer in den vergangenen 60 Jahren pro Jahrzehnt um 0,45 Grad wärmer. Beim Frühling gab es 0,38 Grad Zuschlag pro Jahrzehnt, beim Winter 0,33 Grad. Der Herbst erwärmte sich in den vergangenen 60 Jahren nur um 0,19 Grad pro Jahrzehnt.

Zehn Prozent weniger Sonnenschein

Die Sonne erblickte man heuer verhältnismäßig selten. Österreichweit waren es zehn Prozent weniger Sonnenschein als im langjährigen Mittel. Ähnlich selten schien die Sonne nur in den Jahren 2013 und 2014, noch trüber war es zuletzt im Herbst 1998. Sonnige Ausreißer gab es dennoch, im Rheintal und am Bodensee. Bregenz verzeichnete 17 Prozent mehr Sonnenstunden als in einem normalen Herbst.

An sich war der Herbst 2017 laut ZAMG deutlich feuchter als im Mittel, es fielen 15 Prozent mehr Niederschläge als normal. Allerdings war der Süden des Landes ein Ausreißer: In Oberkärnten, dem Lungau und im oberen Murtal war es 15 bis 35 Prozent trockener als im Durchschnitt.

Schnee gab es allerdings tendenziell weniger als normal. Ab 800 Meter Seehöhe lagen die Tage mit einer geschlossenen Schneedecke im Schnitt oder knapp darunter, in tiefen Lagen wurde hingegen deutlich weniger Schnee als normal verzeichnet. Im niederösterreichischen Reichenau an der Rax gab es beispielsweise keinen einzigen Schneedeckentag - durchschnittlich wurden sieben verzeichnet. Es gab aber auch Ausreißer nach oben: An der Messstation Rudolfshütte in den Hohen Tauern auf 2.317 Metern Seehöhe registrierte die ZAMG 69 Tage mit einer geschlossenen Schneedecke, 15 Tage mehr als im Mittel. 4,4 Meter Neuschnee waren ebenfalls um ein Meter mehr als im Schnitt.

Kommentare