Demonstration gegen Sulm-Kraftwerk

Kraftwerk, Protest, schwarze sulm
Schwanberg. Frist zur Fertigstellung wurde bereits 2012 vom Land um einige Jahre verlängert

Die Kritiker des Wasserkraftwerks an der Schwarzen Sulm machten Mittwochabend mobil: Auf dem Hauptplatz von Schwanberg in der Weststeiermark sammelten sie sich zu einer Protestkundgebung. Unter den Teilnehmern waren Grüne ebenso wie Vertreter des WWF und des Umweltdachverbandes.

Die Schwarze Sulm gehört zu den EU-geschützten Natura 2000-Gebieten. Doch die Betreiber des geplanten Kraftwerks haben noch bis Ende Juli gültige Baubescheide und beschlossen deshalb vergangene Woche, ernst zu machen. Um 20 Millionen Euro soll an dem Fluss, einem Nebenlauf der Mur, ein Ausleitungskraftwerk entstehen: Wasser soll entnommen und über Rohre mehrere Kilometer weit zum Kraftwerk transportiert werden, ehe es danach wieder in die Schwarze Sulm rückgeführt wird.

Für die Projektgegner ist das aber „drohende Naturzerstörung“. Am meisten ärgert sie die Verlängerung des Fertigstellungs-Bescheides durch das Amt der Landesregierung. Gemäß des ursprünglichen Bescheides hätte der Bau bereits 2011 fertig sein müssen, jetzt ist aber Zeit bis Ende 2016.

Die Grünen machen dafür Landeshauptmann Franz Voves, SPÖ, verantwortlich, obwohl Wasserrecht zum Bereich eines anderen Regierungsmitglieds gehört. „Ohne Not und wider das Europarecht hat Voves im Vorjahr die Bauvollendungsfrist verlängert“, betont Nationalratsabgeordnete Christiane Brunner. Die Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage durch Umweltminister Nikolaus Berlakovich, ÖVP, zeigt indes, dass Voves im Juli 2012 das Wasserrechts-Verfahren überprüfen ließ.Oder besser: Das Verfahren dazu einleiten ließ. Denn laut Berlakovich wurde es am 12.Juli des Vorjahres in Gang gesetzt, abgeschlossen ist es aber noch nicht.

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