Cybercrime-Razzien in Salzburg und Deutschland: Drei Festnahmen

Cybercrime-Razzien in Salzburg und Deutschland: Drei Festnahmen
Online-Betrüger-Bande soll 1,5 Millionen Euro erbeutet haben. Verdächtige sollen illegal auf Konten zugegriffen haben.

Bei einer Razzia hat die Polizei in Deutschland und Österreich drei mutmaßliche Online-Betrüger festgenommen. Diese gehörten zu einer Bande, die sich Zugang zu Bankkonten verschafft und dabei 1,5 Millionen Euro erbeutet haben soll, wie Staatsanwaltschaft und Polizei am Freitag in den Städten Verden und Hannover mitteilten. Zwei Männer wurden in Deutschland gefasst, einer in Salzburg.

Die Durchsuchungen erfolgten am Donnerstag vor allem in Niedersachsen sowie einem Hotel in Salzburg. Die aus insgesamt fünf Verdächtigen bestehende Bande soll mindestens seit November vergangenen Jahres aktiv gewesen sein und illegal auf die Online-Zugangsdaten der Kunden verschiedener Banken zugegriffen haben. Danach aktivierten sie ebenfalls illegal Ersatz-SIM-Karten für deren Handys, um sich Transaktionsnummern (TAN) für Überweisungen schicken zu lassen.

Durch entsprechende Überweisungen von den Konten der Geschädigten auf dafür extra unter falschen Personalien angelegte Bankkonten bzw. auf Konten von Strohmännern erbeuteten die Täter Beträge von insgesamt mehr als 1,5 Millionen Euro. Das Geld wurde anschließend nahezu vollständig in die Krypto-Währung Bitcoin getauscht und weiter transferiert.

Am Donnerstag fanden 16 Hausdurchsuchungen rund um Hannover und in Salzburg statt. Die Beamten sicherten umfangreiches Beweismaterial und nahmen zwei der mutmaßlichen Haupttäter fest. Die Festgenommenen wurden noch am Donnerstag einem Haftrichter vorgeführt, der Untersuchungshaft anordnete. Ein weiterer mutmaßlicher Haupttäter, ein 26-jähriger Türke, wurde in einem Hotel in Salzburg gefasst. Seine Auslieferung wurde nach Angaben der Behörden beantragt.

Nicht in Österreich kriminell aktiv

Gegen die fünf mutmaßlichen Haupttäter wird wegen gewerbsmäßigen Computerbetrugs ermittelt. Sieben Strohmänner müssen sich wegen des Verdachts der Geldwäsche verantworten, berichteten die Behörden.

Wie Oberstaatsanwalt Marcus Röske von der Staatsanwaltschaft Verden zur APA sagte, dürften die drei mutmaßlichen Online-Betrüger aus aktueller Sicht in Österreich nicht kriminell aktiv gewesen sein.

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