CoV-Ampel: Schlechteste Entwicklung in Vorarlberg

Die Corona-Ampel feiert am 4. September Premiere
Kein Bundesland kann die Inzidenzschwelle von 100 unterschreiten. Die Corona-Ampel steht für ganz Österreich auf Rot.

Die Lage am Arbeitsmarkt sei gut. Die Stimmung im Land hätte sich gebessert. Jeder Tag, an dem Handel und Gastronomie geöffnet bleiben könnten, sei ein gewonnener Tag. Am Dienstag zog Landeshauptmann Markus Wallner eine "durchaus positive Zwischenbilanz" über die Vorarlberger Öffnungsschritte. Drei Wochen schon gönnt sich das Ländle - im Gegensatz zum restlichen Österreich - einen lockereren Umgang mit der Pandemie.

Auch weitere Öffnungsschritte sind für Wallner denkbar - doch so schnell muss es dann auch nicht gehen. Jetzt wolle man erst einmal abwarten, wie sich vermehrte Familientreffen zu Ostern auf das Infektionsgeschehen auswirken.

Mit den Infektionszahlen geht es momentan bergauf: Gestern wurde mit 130 Neuinfektionen der zweithöchste Wert des heurigen Jahres überhaupt (13. Jänner: 132) gemessen. 

Generell macht das Bundesland im Westen die schlechteste Entwicklung bei den Fallzahlen durch. Darauf verweist etwa das aktuelle Arbeitsdokument der zuständigen Ampel-Kommission. Allerdings wird im "Ländle" auch am meisten getestet.

Die Folge: Die Corona-Ampel bleibt im ganzen Land rot. Es ist die zweite Woche in Serie, in der das ganze Land wieder durchgehend rot gefärbt ist, was sehr hohes Risiko meint. Zwischenzeitlich hatten Wien, Oberösterreich und Vorarlberg orange Phasen, alle anderen Länder sind seit Monaten auf der höchsten Gefährdungsstufe.

Immerhin gab es vergangene Woche (im 14-Tagesvergleich) etliche Gebiete, in denen die Infektionszahlen rückläufig waren, wobei zu beachten ist, dass dank der Ferien z.B. die regelmäßigen Tests an Schulen weggefallen waren. Dennoch ist beachtlich, dass der Trend im Burgenland, der Steiermark und Salzburg im zweistelligen Prozentbereich in die "richtige Richtung" geht. Einen Aufwärtstrend in die "falsche Richtung" gab es nur in Vorarlberg, dafür gleich um 24 Prozent.

Was die rohe 7-Tage-Inzidenz angeht, hat man ganz im Westen vergangene Woche mit 126,2 allerdings noch immer den klar besten Wert. Unter 200 ist sonst nur noch die Steiermark mit 177,1. Klar den höchsten Wert hat Wien mit 310,6. Was die risikoadjustierte Inzidenz angeht, die auch andere Faktoren wie das Alter der Patienten einbezieht, haben hingegen Ober- und Niederösterreich eine noch ungünstigere Situation.

Die neuen, infektiöseren und gefährlicheren Varianten wie die britische haben mittlerweile in allen Bundesländern Werte rund um 90 Prozent, sich also von Ost bis West durchgesetzt. Große Unterschiede zeigen sich bei den Testungen. In Vorarlberg, wo negative Tests Voraussetzung etwa zum Gastronomie-Besuch sind, wird hier am meisten unternommen. Gezählt wurden über 43.000 Tests auf 100.000 Einwohner, relativ knapp dahinter folgt Tirol. Am anderen Ende der Skala findet sich Kärnten mit nur knapp 8.700, also nur einem Fünftel des Vorarlberger Werts.

Trotz der großen Zahl der Tests im "Ländle" gibt es bloß einen Anteil von 18 Prozent an asymptotischen Fällen, was klar unter dem Österreich-Schnitt von 34 Prozent liegt. Im Vergleich dazu sind es in Wien 52 Prozent. Die Bundeshauptstadt weist weiter die meisten geklärten Fälle mit 66 Prozent auf, in Oberösterreich sind es bloß 22 Prozent.

Beim Blick auf die Bezirke zeigt sich, dass Scheibbs mit einer Inzidenz von 466 den ungünstigsten Wert aufweist. Den Bestwert hat Bludenz mit 110,8, wenn man einmal von der kleinen burgenländischen Freistadt Rust absieht, die vergangene Woche keine Neuinfektion verzeichnete.

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