Vorarlberg will Risiko-Betriebe verstärkt testen

Vorarlberg will Risiko-Betriebe verstärkt testen
Nach bisher sieben positiven Fällen in einem Arbeiter-Wohnheim rücken Betriebe mit Leih- und Saisonarbeitern in den Mittelpunkt.

Nach dem Auftreten des Coronavirus in einem Arbeiter-Wohnheim in Frastanz (Bezirk Feldkirch) hat das Land Vorarlberg am Freitag verstärkte Screening-Testungen angekündigt. Man werde das Augenmerk auf Gemeinschaftsunterkünfte legen und werde dabei von den Gemeinden unterstützt, so Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher (ÖVP). In Frastanz wurden bisher sieben Arbeiter positiv auf das Virus getestet.

Im betroffenen Wohnheim wurden alle Bewohner - knapp 50 Personen - abgesondert, weitere mögliche Kontakte würden aufgearbeitet, erklärte Rüscher. "Nachdem Betrieben bereits die Möglichkeit für Screenigtests angeboten wurde, erhöhen wir deutlich den Druck. Unsere Chance liegt darin, Betriebe und Unterkünfte mit erhöhtem Risiko rasch zu erkennen, um sie aktiv ansprechen zu können", sagte die Landesrätin. Zwar seien Screening-Tests grundsätzlich freiwillig, doch hoffe man durch eine aktive Ansprache die Teilnahme deutlich zu vergrößern.

Firmen mir Leih- und Saisonarbeitskräften im Fokus

Im Mittelpunkt des Testprogramms stehen Unternehmen, die ein höheres Infektionsrisiko aufweisen. Dazu zählen etwa Leiharbeiterfirmen, Großbäckereien, Fleischzerlegungs- und -verarbeitungsbetriebe oder auch landwirtschaftliche Betriebe mit Saisonarbeitskräften. In der Landessanitätsdirektion wurde eine eigene Anlaufstelle eingerichtet, die das Screening-Programm für Betriebe und Organisationen abwickelt.

Der Vorarlberger Gemeindeverband sagte dem Land in dieser Angelegenheit seine Mithilfe zu. "Wir unterstützen die Landessanitätsdirektion bei den verstärkten Screening-Angeboten gerne. Es ist im Sinne der Gemeinden, Betriebe und Unterkünfte mit erhöhtem Risiko rasch zu erkennen und zu testen. Dies ist ein wichtiger Beitrag, um potenzielle Infektionen rasch zu erkennen und die Bevölkerung bestmöglich zu schützen", sagte Andrea Kaufmann (ÖVP), geschäftsführende Vizepräsidentin des Gemeindeverbands.

In Vorarlberg wurden am Freitagnachmittag (Stand: 16.00 Uhr) 16 aktive Coronavirus-Infektionen verzeichnet, zwei Patienten wurden im Spital behandelt, einer davon auf der Intensivstation. 900 Personen gelten in Vorarlberg als wieder genesen.

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