Corona-positive Lehrer im Unterricht: Weiteres Bundesland wackelt

Corona-positive Lehrer im Unterricht: Weiteres Bundesland wackelt
Noch ein Bundesland hat angekündigt, vom Kurs des Bundes, positiv getestete Lehrer in der Klasse unterrichten zu lassen, abzuweichen.

Covid-19-infizierte Lehrerinnen und Lehrer sollen mit FFP2-Maske unterrichten können, wenn sie symptomfrei sind. Das hat Bildungsminister Martin Polaschek vor wenigen Tagen als Kurs des Bundes bekräftigt. 

"Wenn eine Lehrerin oder ein Lehrer sich gesund fühlt und das Gefühl hat, er kann in die Schule gehen, hat er die Möglichkeit wie alle anderen auch", betonte der Minister. "Wir schauen, dass wir zurück in eine Art Normalität kommen."

Polaschek erinnerte daran, dass in den vergangenen beiden Jahren immer wieder das Offenhalten der Schulen eingefordert worden sei. Wenn man nun die Möglichkeit schaffe, ein Schließen von Klassen bzw. Schulen zu verhindern, indem man symptomfreien Infizierten mit Maske das Unterrichten erlaube, dann sei dies vertretbar.

Die beiden Bundesländer Wien und das Burgenland haben schon angekündigt, dass coronapositive Pädagoginnen und Pädagogen an den Pflichtschulen nicht in den Klassenzimmern stehen werden. Im Pflichtschulbereich sind die Länder (anders als an den AHS und BMHS) Dienstgeber und können daher entscheiden.

"Unverantwortlich und absurd"

Der Wiener Bildungslandesrat Christoph Wiederkehr (Neos) bekannte sich im Ö1-Mittagsjournal zwar zum Ende der Quarantäne, im Bildungsbereich müsse aber ein Schutz bestehen. "Eine Lehrperson mit 25 Kindern in einer Klasse, wenn sie womöglich ansteckend ist, halte ich persönlich für nicht verantwortbar." Auch für SPÖ-Bundesgeschäftsführer Christian Deutsch ist es "unverantwortlich und absurd", dass infizierte Lehrerinnen und Lehrer unterrichten dürfen. So könnten die Schülerinnen und Schüler Infektionen nachhause tragen und sich das Virus rasch verbreiten, so Deutsch in einer Aussendung.

Salzburg: Werden von Bundeslösung abweichen

Auch Salzburg dürfte auf den Einsatz von symptomfreien coronapositiven Lehrerinnen und Lehrern an den Pflichtschulen verzichten. Derzeit sei man zwar noch in Abstimmung mit anderen Bundesländern bzw. Landessanitäts- und Bildungsdirektion. "Aber wir werden eher von der Bundeslösung abweichen", so ein Sprecher von Landesrätin Daniela Gutschi (ÖVP) in der aktuellen Ausgabe der Salzburger Nachrichten. Der Bildungsminister will nun mit ihr sprechen.

Kärnten tendiert ebenfalls in diese Richtung, will aber zunächst noch die für Ende August angekündigten konkreten Schulregelungen des Bildungsministeriums abwarten. Auch andere Bundesländer wollen auf diese noch warten, hieß es bei einem APA-Rundruf in der Vorwoche. Tirol und Vorarlberg haben dagegen schon angekündigt, symptomfreie Corona-Positive mit Maske unterrichten zu lassen.

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