Cessna wird in Teilen vom Berg geholt

Cessna wird in Teilen vom Berg geholt
Die Ursache des Absturzes, bei dem sechs Menschen starben, ist unklar. Im Zillertal und in Saalfelden herrscht tiefste Betroffenheit.

Ein schwerer Gang steht den Menschen im Zillertal bevor: Am Mittwoch werden Anton Freund, 61, und Siegfried Eberharter, 59, in Mayrhofen beigesetzt. Am Donnerstag folgt das Begräbnis ihrer Freunde Hansjörg Haidacher, Alois Eberharter und Willi Breuß in Zell am Ziller.

"Von Anfang an war klar, dass es gemeinsame Trauerfeiern werden, denn sie waren gute Freunde", sagt Dekan Ignaz Steinwender. Fünf Freunde, die am Sonntag kurz nach dem Start in Innsbruck beim Absturz der Cessna bei Ellbögen ums Leben kamen. Auch Pilot Fred Filsecker, 51, aus Saalfelden wurde getötet.

Die beiden Überlebenden werden in der Innsbrucker Klinik versorgt. Der schwerverletzte Gert P. liegt im künstlichen Tiefschlaf. Und Werner E. ist noch schwerst traumatisiert. Bei einer ersten Befragung konnte er kaum Angaben machen.

Auch Robert Pramstrahler, der Bürgermeister von Zell am Ziller, hat mit dem Trafikanten noch nicht gesprochen, "die Familie wünscht derzeit keinen Kontakt mit Außenstehenden".

Indes laufen die Untersuchungen auf Hochtouren: Am Dienstag wurde das Wrack von der Absturzstelle auf 1612 Metern Höhe geborgen. Dafür wurden Flügel und Triebwerke abgetrennt, der Rumpf auf den Forstweg gehievt und in zwei Teile zerlegt. Während der Hersteller in Deutschland die Propellerteile untersucht, wird das Wrack am Innsbrucker Flughafen zwischengelagert.

Unfallkommission

"Wir überprüfen die Technik, alles, was den Flugbetrieb betrifft, und den Werdegang des Piloten", erläutert Peter Urbanek, der Leiter der Sicherheitsuntersuchungsstelle des Bundes.

Paul Empl vom Flughafen Zell am See kannte den Piloten: "Fred ist viele Jahre in Afrika als Buschpilot geflogen. Er war sicher einer von der hartgesottenen Seite." Auch andere bezeichnen ihn als "wilden Kerl".

Ob Filsecker zu viel gewagt hat, will Empl aus der Ferne nicht beurteilen. "Beim Wetter war er aber sicher an der Grenze. Wenn Helikopter für einen Rettungsflug nicht mehr aufsteigen können, ist das ein Indiz, dass das Wetter nicht gut genug war."

Wolfgang Grießner, Vizebürgermeister von Saalfelden, kann sich nicht erklären, wie so ein Unglück passieren konnte. "Der Fred ist unter schwierigsten Bedingungen geflogen. Ich hätte mich jederzeit zu ihm in den Flieger gesetzt. Er hat ja auch Red-Bull-Geschäftsleute geflogen." Im Ort will man nun vor allem seiner Mutter beistehen. Ihr Mann ist tot, ihr erster Sohn starb nach einem Verkehrsunfall.

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