"Nehmen keine Asylanten mehr"
Die Stimmung in Bleiburg ist angespannt. Seit Tagen machen Gerüchte die Runde, dass die Goiginger Kaserne dem Sparstift des Verteidigungsministeriums zum Opfer fallen werde. Laut FPÖ, die über konkrete Informationen aus dem Innenministerium verfügen will, wird daraus nun ein Asylwerberheim für bis zu 200 Flüchtlinge. "Das werden wir zu verhindern wissen", gibt sich Bleiburgs Bürgermeister Stefan Visotschnig (SPÖ) bereits im Vorfeld kampfbereit.
"Innerhalb des Bundes ist es egal, wo Immobilienvermögen angesiedelt ist. Daher wird die Goiginger Kaserne auf Ansuchen von Innenministerin Johanna Mikl-Leitner dem Innenministerium einverleibt und künftig zum Asylantenquartier", sagt der Obmann der FPÖ Kärnten, Christian Ragger. Ihm würden entsprechende Informationen aus dem Innenministerium vorliegen. Kärntens Militärkommandant Walter Gitschtaler darf die Gerüchte nicht kommentieren – ein Offizier betont gegenüber dem KURIER, dass das Verteidigungsministerium einen kollektiven "Maulkorberlass" verhängt habe.
Bei der Goiginger Kaserne handelt es sich um die südlichste Garnison Österreichs. Derzeit verrichten hier rund 40 Kader-Soldaten Dienst. "Die Innenministerin plant, dort 150 bis 200 Asylwerber unterzubringen", behauptet Ragger. "Aber wir werden uns mit allen demokratischen Mitteln dagegen wehren."
Bleiburgs SPÖ-Bürgermeister Stefan Visotschnig krempelt ebenfalls die Ärmel hoch. "Wir haben 4000 Einwohner und beherbergen in der Pension Linde bereits 44 Asylanten. Das funktioniert, wir haben uns arrangiert. Damit ist aber die Quote und unsere Pflicht erfüllt", unterstreicht er.
Wenn die Kaserne zu einem Asylwerberheim umfunktioniert werde, würden die Verantwortlichen "massive Schwierigkeiten bekommen. Wir lassen uns das sicher nicht gefallen, dass man uns zusätzliche Probleme herschafft. Wir nehmen keine Asylanten mehr. Die Last muss auf anderen Schultern verteilt werden. Ich garantiere einen Aufstand der Bleiburger Bevölkerung."
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