Betrugsfälle im Bereich der Geldanlagen steigen

Businessman checking stock market data on tablet on night background
Eine Schadenssumme von 111 Millionen Euro wurde im Jahr 2024 verzeichnet. Die Dunkelziffer dürfte noch höher sein.

Ein Grundstück an der Alten Donau verkauft man nicht einfach  so. Jenen Herren, der es dennoch getan hat, lockte das große Geld. Er glaubte, aus einer Geldanlage Profit schlagen zu können. Geschehen ist aber das Gegenteil: Er ist Betrügern aufgesessen, die falsche Geldanlagen verkaufen und hat dabei 200.000 Euro verloren.

Und damit ist er nicht allein. Im Jahr 2024  lag die Schadenssumme im Bereich des Anlagebetrugs  österreichweit bei über 111 Millionen Euro. Also mehr als doppelt so hoch als noch 2021(damals 50 Millionen Euro). „Der ganze Cybercrime-Bereich hat sich rasant entwickelt“, sagt Paul Marouschek, stellvertretender Direktor des Bundeskriminalamts (BK). „Und obwohl wir mittlerweile sehr viel Expertise aufgebaut haben, sind wir immer hinterher.“

Präventionsarbeit

Umso wichtiger sei die Präventionsarbeit. Aus diesem Grund hat das BK gemeinsam mit  der Finanzmarktaufsichtsbehörde (FMA) und dem Europäischen Verbraucherzentrum (EVZ) nun eine Broschüre herausgegeben, die sich dem Thema Anlagebetrug widmet. Darin enthalten sind Warnsignale, um Betrüger möglichst schnell zu erkennen, sowie Schritte, die man einleiten sollte, sobald der Betrug passiert ist. Besonders die Maschen der Betrüger müsse man kennen, um nicht in die Falle zu tappen, heißt es. So zahlen die Täter zu Beginn oft noch kleine Gewinne an die Opfer aus, um deren Vertrauen zu gewinnen. In anderen Fällen haben sich die Täter bei Opfern, die bereits viel Geld verloren hatten, als Mitarbeiter von Behörden oder Finanzdienstleistern ausgegeben. Gegen eine Vorauszahlung versprachen sie den Geschädigten, ihnen ihr Geld wiederzubeschaffen. 

Schwer erkennbar

Banken würden Anlagebetrug oft nicht erkennen, weil die Konten, auf die das Geld überwiesen wird, oft nicht auf eine Firma, sondern auf eine Privatperson laufen. Außerdem würden Täter ihre Opfer häufig dazu bringen, viele kleinere Beträge auf viele verschiedene Konten zu überweisen.

Im Fall des Herrn, der sein Grundstück verkaufte, ging die Sache glimpflich aus. Die Betrüger konnten verhaftet werden, der Herr bekam sein Geld wieder. In den meisten Fällen geht diese Rechnung  nicht auf.  Bevor Geldanlagen getätigt werden, empfiehlt es sich, auf der Website der FMA zu überprüfen, ob der Finanzdienstleister zugelassen ist.

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