Beim Ausweichquartier für Stadionwald sind Tore zu klein

So soll das Projekt aussehen, wenn der Besucher am 9. September das Stadion betritt - zu sehen ist die Ausstellung dann bis 27. Oktober.
Waldprojekt wird doch Steuergelder verschlingen, denn die Kicker brauchen einen neuen Platz.

Das umstrittene Waldprojekt im September und Oktober 2019 in der Klagenfurter Wörthersee-Arena koste den Steuerzahlern keinen Cent, wurde von der Politik stets beteuert. Nun stellt sich heraus, dass die Stadt nicht nur zwei Monate lang auf Arena-Mieteinnahmen verzichtet: Sie muss außerdem tief für die Bereitstellung eines Ersatzstadions für Zweitligist Austria Klagenfurt in die Taschen greifen.

Wie der KURIER erfuhr, können die Kicker laut einem Vertrag mit dem Sportpark für die gesamte Herbstsaison aus der EM-Arena ausgesperrt werden. Bedingung ist jedoch, dass die Stadt den Veilchen ein „adäquates“ Ersatz-Stadion mit einem Fassungsvermögen von 1000 Zuschauern zur Verfügung stellt. Daher baten Sportpark und Verein am vergangenen Freitag Vertreter der Bundesliga nach Klagenfurt, die die Tauglichkeit eines Nebenplatzes im Westen des Sportparks prüften. „Ich habe das Schreiben der Bundesliga bereits vorliegen: Platzgröße und die Kabinen sind demnach okay. Ansonsten nichts, alles andere wurde auf Rot gestellt“, berichtet Peter Svetits, Präsident der Austria.

ÖFB-Elf trainierte dort

Man müsse den kompletten Platz verschieben, weil hinter einem Tor der Abstand zu den Fans zu klein sei. „Auch die seitlichen Abstände stimmen nicht, es gibt keinen Gästesektor, zu wenig Zuschauerränge, keinen Video-Turm, die Lautsprecher taugen nichts, das Flutlicht ist zu dunkel, aber der Hammer ist: die Tore sind um neun Zentimeter zu niedrig“, erzählt Svetits. Das verwundert, finden am fraglichen Platz doch Meisterschaftsspiele der Nachwuchs-Akademie statt und auch das Nationalteam rund um David Alaba hat dort bereits interne Trainingsspiele absolviert.

Der Präsident schätzt, dass der Umbau des Platzes „mehrere hunderttausend Euro“ kosten werde. Nicht auszuschließen ist das Szenario, dass bis zum Frühling horrende Kosten in den Nebenplatz fließen werden und sich die Austria dann aus der Zweiten Liga verabschiedet. Derzeit liegt sie auf Rang 14, einem Abstiegsplatz.

Bei der Bundesliga betont man, die Tauglichkeit des „Westplatzes“ wolle man öffentlich nicht kommentieren. „Aber das Ersatzstadion muss fertiggestellt sein, wenn die Austria um die Lizenz für die Saison 2019/20 ansucht. Die Frist endet am 3. März 2019“, sagt ein Liga-Sprecher. „Die Verantwortlichen bei Stadt und Sportpark unterschätzen des Problem, das Ersatzstadion wird bis zu diesem Zeitpunkt niemals fertig“, ist sich Svetits sicher.

Alles, nur kein Fußball

Sportpark-Geschäftsführer Gert Unterköfler beteuert, er habe noch kein Schreiben von der Liga erhalten. „Aber wir werden am Ersatzplatz machen, was zu machen ist, denn die Austria soll dort den ganzen Herbst spielen“, sagt er und zeigt dem Fußball im Fußballstadion die Rote Karte. Vielmehr möchte Unterköfler von Ende Juni bis Ende August Konzerte veranstalten, dann belegt Künstler Klaus Littmann mit seinem Mischwald zwei Monate lang das Oval. Und der vom Schweizer zu bezahlende Rasentausch soll erst im Februar stattfinden. „Denn für Jänner sind Eishockeyspiele avisiert, da leidet der Rasen erneut“, so Unterköfler.

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