Banküberfall in Tirol: Geiselnahme beendet
Die Geiselnahme nach einem Banküberfall in Erpfendorf in Tirol (Bezirk Kitzbühel) ist beendet. Die Polizei bestätigte am Freitagnachmittag die Festnahme des Täters nach dem Banküberfall mit Geiselnahme in Tirol. "Nach intensiven Verhandlungen durch die Beamten der Polizei-Verhandlungsgruppe konnte der Täter dazu bewegt werden, die Geisel freizulassen", teilte die Exekutive mit. Dem Mann gehe es den Umständen entsprechend gut.
Der Täter habe schließlich die Ausweglosigkeit der Situation erkannt und die Bank verlassen, so die Polizei. Er wurde von Beamten des Sondereinsatzkommandos Cobra festgenommen.
Überfall am Vormittag
Begonnen hat der Polizeieinsatz bereits am Vormittag, als die Bematen zu einem Banküberfall gerufen wurden. Als die Polizei eintraf, war zunächst nicht klar, ob sich der Täter noch in der Bankfiliale befindet.
Kurze Zeit später stand jedoch fest: Der Räuber ist immer noch in der Bank und hat sogar eine Geisel genommen. Sofort wurden die umliegenden Gebäude evakuiert. Nach und nach sah man schwer bewaffnete Polizisten in schusssicheren Westen, die Personen aus der Gefahrenzone brachten.
Um die Einsatzkräfte nicht zu behindern, wurde die Bevölkerung ersucht, Straßen in diesem Bereich frei zu halten und den Nahbereich unbedingt zu meiden.
Wie es der Geisel geht und um wen es sich dabei handelt, ist bisher unklar. Einer Bankangestellten war bei dem Überfall laut ersten Informationen die Flucht gelungen.
4. Juni 1993: Eine Bank Austria in der Gatterburggasse in Wien-Döbling wird überfallen. Der Täter erschießt auf der Flucht einen Polizisten und verschanzt sich mit vier Geiseln in einem Kindermodengeschäft. Nach stundenlangem Nervenkrieg feuert der Verbrecher auf den Unterhändler der Polizei. Dessen Handy in der Brusttasche verhindert das Schlimmste. Während des nachfolgenden Kugelhagels erschießt sich der Täter selbst.
9. Mai 2003: 16 Geiseln nimmt ein Bankräuber in einer BAWAG-Filiale in Linz. Der Mann lässt seine Opfer sukzessive frei und gibt schließlich auf. Doch zuvor spielt sich ein Drama ab: Der Täter versucht, eine 15-jährige Geisel zu erschießen, doch seine Pistole hat einen Defekt.
27. Februar 2007: In einer BAWAG-Filiale in der Wiener Mariahilfer Straße nimmt ein 39-Jähriger mehrere Geiseln. Erst nach stundenlangen Verhandlungen gibt der Mann auf. Zunächst geht man von einem missglückten Banküberfall aus, doch später stellt sich heraus: Dem Täter geht es darum, auf seine Situation aufmerksam zu machen. Er habe in der Bank "Hilfe gesucht" und "mit jemandem reden wollen", sagt er später vor Gericht.
30. Oktober 2008: Ein 43-jähriger Bosnier überfällt ein Geldinstitut in Feldkirch-Tosters, nimmt eine 37-jährige Angestellte als Geisel und zwingt die Frau, ihn mit ihrem Auto fünf Stunden quer durchs Land bis nach Oberösterreich zu fahren.
20. Jänner 2011: Im Kleinwalsertal überfällt ein 36-jähriger Deutscher die Dornbirner Sparkasse in Riezlern und nimmt zwei Angestellte als Geiseln. Als eine Stunde später die Polizei anrückt, gerät der Täter in Panik und schießt sich in den Kopf.
3. Dezember 2012: Zwei mit Maschinenpistolen bewaffnete Bankräuber nehmen in Laakirchen (Bezirk Gmunden) in Oberösterreich drei Geiseln und fesseln diese. Die Täter entkommen mit Bargeld.
17. März 2015: Ein bewaffneter 38-jähriger Mann überfällt die Zentrale der Sparkasse in Feldkirch. Auf der Flucht mit einer Geisel, einer Angestellten der Filiale, wird dem Täter von einem Passanten ein Bein gestellt. Der Räuber stürzte und die Frau kann sich in Sicherheit bringen. Der Mann wird nur drei Minuten nach dem Überfall gefasst.
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