Banker nach Kopfschuss erneut verhaftet

Der Verdächtige ist wieder in U-Haft
Stiefbruder erschossen: Neues Gutachten bringt Unfallversion zum Einsturz

Seit Mittwoch früh sitzt der Banker Andreas S., der im September 2015 in Wien-Währing seinen Stiefbruder erschossen haben soll, wieder in U-Haft. Seine Unfallversion ist durch ein neues Gutachten zusammengebrochen: Er dürfte den 42-jährigen Eric J. doch durch einen gezielten Schuss in den Kopf getötet haben. Die Staatsanwaltschaft Korneuburg bereitet jetzt eine Mordanklage gegen den 45-Jährigen vor.

Andreas S. beteuerte stets, es habe sich versehentlich ein Schuss aus der Glock gelöst, als er mit der Pistole hantierte. Ein DNA-Gutachten ergab, dass auch der Stiefbruder die Waffe in der Hand gehabt haben muss. Beide Männer hatten an dem Abend Alkohol konsumiert. Auch das Gutachten des Waffen-Sachverständigen Ingo Wieser ließ an Hand des Schusskanals einen Unfall plausibel erscheinen. Im Februar heurigen Jahres wurde Andreas S. deshalb nach fünf Monaten aus der U-Haft entlassen.

Kleidung gewechselt

Das Gutachten wurde allerdings nun nach einer neuerlichen Auswertung der Blutspuren widerlegt. Demnach muss Andreas S. die Waffe anders geführt haben, als er bisher behauptet hatte. Auch hatte er offenbar nach der Tat seine Kleidung gewechselt.

Das Verfahren wird von der Staatsanwaltschaft in Korneuburg geführt, weil als Motiv für die Tat die Eifersucht zwischen den Stiefbrüdern um die EX-Frau des Mordverdächtigen gilt, diese ist Staatsanwältin in Wien.

Kommentare