Bahn: 100 Millionen Euro auf dem Abstellgleis
Im Jahre 2011 waren die Lokomotiven der Baureihe 1014 das bisher letzte Mal im Einsatz. Doch sie zogen keinen Zug, sondern wurden lediglich als Ballast von einer anderen Lokomotive nachgeschleppt. Zehn dieser Loks sollten in Parndorf das Gewicht eines Güterzuges simulieren. Ein teurer Ballast. Immerhin knapp 100 Millionen Euro hatten 18 dieser Zugfahrzeuge einst gekostet.
Doch die Abschiedsfahrt war fast schon symbolisch. Die Loks werden auch für die ÖBB zum Ballast. Die meisten davon stehen nutzlos beim Bahnhof Wien-Meidling. Dem Vernehmen nach wird ein Käufer gesucht – bisher vergeblich. Die Loks werden mittlerweile nicht einmal mehr gewartet, heißt es.
Die Triebfahrzeuge galten von Anfang an als umstrittene Investition. Anfang der 90er-Jahre wurden sie angeschafft, um Budapest und Wien während der geplanten EXPO zu verbinden. Der Vorteil der Loks war, dass sie auch auf dem osteuropäischen Systemen fuhren. Das Problem: zu wenig PS für den Güterverkehr. Deshalb konnten sie nur vereinzelt eingesetzt werden. Nach und nach wurden sie deshalb aus dem Betrieb genommen. Ein Kurzeinsatz als City-Airport-Train wurde zum Desaster. Innerhalb der ersten Wochen blieben die 1014er-Loks reihenweise auf offener Strecke hängen. Bevor der CAT zur Lachnummer verkam, wurden die Loks 2004 ausgetauscht.
Rost
Seit 2009 sind sie so gut wie nicht mehr im Einsatz. Als Denkmal für eine Fehlinvestition waren sie bis vor wenigen Tagen beim Bahnhof Meidling zu sehen. Als der KURIER kürzlich wegen des Schicksals der 1014er-Loks bei den ÖBB nachfragte, wurde reagiert: Die Loks wurden eilends nach St. Pölten gebracht. Dort stehen sie nun zu Achtzehnt auf einem Abstellgleis und warten auf den Rost.
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