Tiercoach: Baderegeln für den Schwimmtag mit Hund
Pudel und Porti waren ursprünglich auf die Wasserjagd spezialisiert. Neufundländer und Irischer Wasserspaniel verfügen über eine starke Unterwolle, was sie für einen langen Aufenthalt im kühlen Nass rüstet. Auch Golden Retriever sind zuchtbedingt Baderatten. Chow Chow, Chihuahua, Windhund und Mops dagegen versuchen, selbst Regenlacken zu meiden.
Hunde haben Vorlieben
„Viele Rassen schwimmen gerne. Es hat aber auch mit individuellen Vorlieben zu tun“, sagt Katharina Reitl. Der KURIER-Tiercoach erklärt, was beim Urlaub an Pool, See oder Meeresstrand zu beachten ist.
„Im Gegensatz zur überwiegenden Mehrheit der Katzen fühlen sich die meisten Hunde von Wasser angezogen“, sagt Zoodoc Reitl. Vor allem langhaarige Schwimmer gehören jedoch auf einen Badeurlaub vorbereitet. Dichtes Fell hinter den Ohren, zwischen den Zehen, an den Schenkeln und im Bereich der Rute sollten ausgedünnt oder gekürzt werden. Zotteln am Hals können rasiert werden. Andernfalls drohen an den ständig nassen Stellen Hautprobleme. Vor allem Salzkristalle nach dem Planschen im Meer ziehen Feuchtigkeit an und verhindern, dass exponierte Bereiche trocknen. Ohren und Scheide neigen zu Entzündungen.
Mikrofaserhandtuch benutzen
„Dauernässe macht krank. Besitzer rubbeln ihren Hund daher am besten mit dem Mikrofaserhandtuch ab“, sagt die Tierärztin aus der Ordination Tiergarten Schönbrunn. Ebenso kann der Zugang zum Wasser reglementiert werden. Eine begrenzte Badezeit schützt Hunde darüber hinaus vor Überanstrengung. Manche Wasserratten überschätzen sich. Sie schwimmen zu weit hinaus, ohne den Rückweg zu bedenken; auch Strömungen kosten Kraft. Gerade kleine Vierbeiner können in Fließgewässern mitgerissen werden.
Baden braucht Aufsicht
„Es gilt für Haustiere, was auf Kinder zutrifft: Sie dürfen nur unter Aufsicht zum und ins Wasser“, betont Reitl. Fällt der Vierbeiner ins Becken und schafft es über Stufen bzw. Leiter nicht an Land, ertrinkt er. Zudem können Besitzer Hunde davon abhalten, Pool- oder Salzwasser zu trinken. Bei der Aufnahme von allzu viel Chlor kommt es zur Vergiftung. Große Mengen an Meerwasser verursachen Durchfall und Erbrechen. Haustiere, die vor dem Badeausflug ausreichend Flüssigkeit angeboten bekommen, sind beim Schwimmen weniger durstig.
So vermeiden Hunde einen Kälteschock
„Hunde können nur an den Pfotenballen schwitzen. Abkühlung im Wasser schützt ihren Körper vor Überhitzung“, sagt der Zoodoc. Bei hohen Außentemperaturen dürfen warmgelaufene Vierbeiner aber nur langsam ins kühle Nass. Ein Kälteschock belastet das Herz-Kreislauf-System genauso wie ein Hitzeschock.
KURIER-Tiercoach Reitl appelliert: „Bedenken Sie Vorlieben, Sicherheit und Gesundheit ihres Lieblings. Dann steht den Badefreuden nichts im Weg.“
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