Bad Aussee: Narzissenfest feiert 60. Jubiläum

Ein blumiges Hendl setzte zur Überfahrt auf dem See an.
Im Salzkammergut wurde heuer erneut das Narzissenfest begangen - mit 70 Hoheiten aus den vergangenen Jahren.

Viel Humor haben die Figurenmacher beim 60. Narzissenfest in der Region Ausseerland-Salzkammergut mit der Auswahl ihrer Motive bewiesen. Mehrere tausend Menschen bestaunten die weiß-grünen Kunstwerke, die am Sonntag beim Stadtkorso in Bad Aussee verteilt waren. Zum 60. Jubiläum versammelten sich im Kurhaus Bad Aussee zudem rund 70 Narzissen-Hoheiten aus den vergangenen Jahren.

Frau Holle und die Blumen

Eine Anspielung an den schneereichen Winter kreierten die Familien Freller/ Pucher mit einer Frau Holle aus Narzissen (siehe oben): "Die Frau Holle war heuer sehr fleißig, sie hat im Winter viele weiße Flecken auf den Wiesen hinterlassen - fast wie die Narzissen", sagte Stefan Pucher mit einem Augenzwinkern. Rund 120.000 der charakteristischen Blumen des Auseerlandes wurden von der Großfamilie in unzähligen Arbeitsstunden gesteckt. "Für uns ist es schön, wenn die Leute eine Freude haben. Natürlich ist es auch jedes Jahr eine Herausforderung, etwas Neues auszuprobieren", meinte Pucher.

Die Henne und das Bier

Ihre Interpretation der "Biazöt-Hehn" (Bierzelthenne) brachten die beiden Vereine Sport & Freizeitverein Grundelsee sowie der Kreuz-Gaiswinkl Musikantenstammtisch ein. 250.000 Narzissen formten die Henne, die Zunge des Federviehs ist aus Flieder, das Bier im Krug mit gelben Nelken dargestellt. Auch Hoteliers und Kaufleute aus der Region sowie die Salzwelten Altaussee kämpfen um die begehrte Trophäe für die schönste Blütenskulptur. Ein lustiges Exemplare steuerte die steirische Jägerschaft bei: Einen Hirschkäfer und einen Alpenkäfer mit Baum aus insgesamt 80.000 Narzissen.

Bad Aussee: Narzissenfest feiert 60. Jubiläum

Frau Holle lässt es Blumen regnen.

Narzissenköniginnen und Herzerl

Rund 70 Hoheiten versammelten sich am Vormittag zur Feier des 60. Bestehens des Narzissenfestes im Kurhaus Bad Ausee. Im Jahr 1969 war Eva Luisser Narzissenkönigin, sie erinnerte sich gerne an ihre Wahl: "Damals gab es noch einen Ball am Vorabend, wo die Männer rote Herzen verteilt haben. Wer die meisten bekommen hat, wurde Königin." Die wichtigsten drei Hoheiten waren am Sonntag die amtierende Narzissenkönigin Sabrina Kranabitl und Ihre Prinzessinnen Romana Moser und Veronika Giselbrecht. "Wir haben schon gestern die Teilnehmer beim Stecken der Blumen besucht - es ist schön zu sehen, mit wie viel Motivation und Ausdauern sie arbeiten", erzählte Giselbrecht. Narzissenkönigin Kanabitl freute sich über den Austausch mit den ehemaligen Hoheiten: "Die haben viele Geschichten zu erzählen."

Bad Aussee: Narzissenfest feiert 60. Jubiläum

Auch ein duftende Cobra fand sich unter den Blumen-Skulpturen.

International erregte das Narzissenfest auch in diesem Jahr viel Aufmerksamkeit. Rund 150 Journalisten waren akkreditiert. "Dieses Jahr haben wir so viele TV-Teams wie noch nie", berichtete Pressesprecher Martin Schoiswohl. Weit gereist sind zum Beispiel Vertreter der chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua, einige Journalistenteams aus Skandinavien und ein südkoreanisches TV-Team. Die wichtigste Frage der ausländischen Journalisten dreht sich um die prominente Blume selbst: "Sie wollen wissen, wo wir die Narzisse züchten oder ob wir sie importieren. Dass sie einfach so auf der Wiese wächst und sie durch das Abpflücken nicht weg ist, sondern noch besser wächst, sorgt immer für großes Staunen", zeigt sich Schoiswohl amüsiert.

Kommentare