Aus Zeltlager für Kriegsvertriebene wurde eine Notschlafstelle

Armutsmigranten, wie die "VinziWerke" ihre Schützlinge nennen, bekommen Zuflucht in der Notschlafstelle
Das "VinziNest" in Graz ist 30 Jahre alt, das Gebäude nun aber sanierungsbedürftig.

Geflüchtet vor dem Krieg, die meisten von ihnen desertiert aus dem Armeedienst: Im Sommer 1992 strandeten  viele Männer in Graz, die  den Krieg in Bosnien hinter sich lassen wollten. Doch sie hatten kaum Geld und auch keine Möglichkeit, etwas zu verdienen: Deshalb übernachteten sie in abgestellten Zugwaggons in der Nähe des Bahnhofes  – "unter menschenunwürdigen Zuständen", erinnert sich Pfarrer Wolfgang Pucher. "Niemand wollte ihnen helfen."

"Konnte nicht wegsehen"


Der  damals 53-Jährige hatte  nur wenige  Jahre zuvor die "VinziWerke" gegründet, eine Hilfseinrichtung, die  mittlerweile - nicht nur in Graz, sondern auch in Wien und Salzburg  - Bedürftige unterstützt. Pucher konnte die Not der Männer nicht ertragen, die nirgends Zuflucht  fanden, wie er schildert. "Ich konnte nicht wegsehen. Ich habe Zelte auf dem Sportplatz vor der Pfarre St. Vinzenz aufgestellt und sie über den Sommer aufgenommen."

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