Aus Zeltlager für Kriegsvertriebene wurde eine Notschlafstelle
![Armutsmigranten, wie die "VinziWerke" ihre Schützlinge nennen, bekommen Zuflucht in der Notschlafstelle](https://image.kurier.at/images/cfs_landscape_616w_347h/7107591/46-189551479.jpg)
Armutsmigranten, wie die "VinziWerke" ihre Schützlinge nennen, bekommen Zuflucht in der Notschlafstelle
Geflüchtet vor dem Krieg, die meisten von ihnen desertiert aus dem Armeedienst: Im Sommer 1992 strandeten viele Männer in Graz, die den Krieg in Bosnien hinter sich lassen wollten. Doch sie hatten kaum Geld und auch keine Möglichkeit, etwas zu verdienen: Deshalb übernachteten sie in abgestellten Zugwaggons in der Nähe des Bahnhofes – "unter menschenunwürdigen Zuständen", erinnert sich Pfarrer Wolfgang Pucher. "Niemand wollte ihnen helfen."
"Konnte nicht wegsehen"
Der damals 53-Jährige hatte nur wenige Jahre zuvor die "VinziWerke" gegründet, eine Hilfseinrichtung, die mittlerweile - nicht nur in Graz, sondern auch in Wien und Salzburg - Bedürftige unterstützt. Pucher konnte die Not der Männer nicht ertragen, die nirgends Zuflucht fanden, wie er schildert. "Ich konnte nicht wegsehen. Ich habe Zelte auf dem Sportplatz vor der Pfarre St. Vinzenz aufgestellt und sie über den Sommer aufgenommen."
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