Auf Österreichs Straßen verunglückten 82 Biker tödlich
Das Motorrad wird immer beliebter - und das nicht nur als fahrender Untersatz der klassischen Biker in Ledermontur, sondern auch als urbanes Transportmittel für den Weg zur Arbeit. Doch gerade im Stadtverkehr kommt es oft zu heiklen Situationen. Die Unfallstatistik zeigt, dass die meisten Unfälle im Stadt- bzw. Ortsgebiet passieren. 2015 starben in Österreich 82 Motorradfahrer bei Unfällen.
"Ein schlechtes Motorradjahr", stellte Günther Weiß, Vorstandsvorsitzender der HDI Versicherung, am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in Wien fest. "Man muss aber auch bedenken, dass die Zulassungen in den letzten vier Jahren um 18 Prozent gestiegen sind", ergänzte ÖAMTC-Verbandsdirektor Oliver Schmerold.
Mehr Tote als 2014
Mehr Zulassungen, eine Verlängerung der Saison und Konzentrationsschwächen bei sehr hohen Temperaturen im Sommer sieht Weiß als Hauptursachen für die vielen Unfälle von Motorradfahrern. "2015 hatten wir eine Verdoppelung der Fälle", berichtete Weiß. 82 Motorradfahrer starben auf Österreichs Straßen, 2014 waren es 75 gewesen.
Laut Georg Scheiblauer, Motorrad-Instruktor der ÖAMTC Fahrtechnik, ist es wichtig, ein Motorrad fahrtechnisch gut zu beherrschen, um sich auf den Verkehr konzentrieren zu können. Abgelenkte Fußgänger, die nur auf ihr Handy schauen, oder plötzlich geöffnete Autotüren gehören zu den alltäglichen Herausforderungen für Motorradfahrer. Gekonnte Notbremsungen und Ausweichmanöver sollten deshalb bei jedem Biker automatisiert sein, erklärte Scheiblauer. "Man muss es lernen."
Lanzinger als Testimonial
Mit Training kennt sich auch der ehemalige Skirennläufer Matthias Lanzinger aus. Nicht nur deshalb, sondern auch weil er leidenschaftlicher Hobby-Motorradfahrer ist, dienst er heuer als Testimonial für die von ÖAMTC und HDI gestartete Initiative "Österreichs sicherster Motorradfahrer". Im Rahmen von Fahrtrainings können Bewerbsstationen absolviert werden, dem Gewinner winkt ein neues Motorrad.
Lanzinger selbst fährt pro Jahr etwa 1.000 Kilometer auf der Rennstrecke mit seinem Motorrad, 2.000 Kilometer legt er auf der Straße zurück. "Ich bin immer schon leidenschaftlich gern auf dem Motorrad gesessen", schwärmte der Salzburger. Nach seinem Sturz im Weltcup-Super-G von Kvitfjell im Jahr 2008 musste ihm der linke Unterschenkel amputiert werden. Aber dann "war der erste Weg nach der Reha wieder zurück aufs Motorrad", erzählte Lanzinger. "Ein bisschen ist es wie Skifahren."
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