Asylbescheide verkauft: Spielsucht als Motiv

Asylbescheide verkauft: Spielsucht als Motiv
Hoch geschätzter Beamter soll 2500 Euro für positive Aufenthaltstitel verlangt haben.

Ein Beamter der niederösterreichischen Außenstelle des Bundesamts für Fremdenwesen und Asyl steht im Verdacht, positive Asylbescheide verkauft zu haben. Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft und das Innenministerium bestätigten einen entsprechenden Bericht der Presse. Spielsucht gilt als Motiv.

Der Mitarbeiter der Asylbehörde in Traiskirchen soll im Herbst 2016 gegen Beträge von bis zu 2500 Euro positive Asylbescheide ausgestellt haben. Ermittelt werde wegen des Verdachts der Bestechung und Bestechlichkeit, teilte Staatsanwaltschaftssprecherin Ingrid Maschl-Clausen mit. Aus Polizeikreisen ist zu hören, dass es sich um einen ranghohen Beamten und Sachbearbeiter handeln soll – einen langjährigen und vertrauenwürdigen Mitarbeiter. Schließlich soll ihn allerdings die Spielsucht in die Geldnot getrieben haben. Konkret wird dem Sachbearbeiter vorgeworfen, dass er aus diesem Grund für fünf oder sechs Aufenthaltstitel Geld verlangt haben soll. Ein Kollege wurde auf die illegalen Machenschaften aufmerksam.

Der Verdächtige ist seit Oktober vom Dienst suspendiert. Seitdem laufen auch intensive Ermittlungen, um weitere Ungereimtheiten ans Tageslicht zu fördern. Die Zahl der dokumentierten Verdachtsfälle blieb jedoch vergleichsweise gering.

Die involvierten Asylwerber müssen übrigens mit einer Wiederholung des Verfahrens rechnen.

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