Asylanträge: Heuer Rückgang um 32 Prozent

Die Asylanträge in Österreich sind stark zurückgegangen
Die Anzahl der Asylanträge in Österreich ist heuer im Vergleich zum Vorjahr um 32 Prozent zurückgegangen. Das zeigen jüngste Zahlen des Innenministeriums. Lediglich 4.545 Anträge waren dabei originär, wurden also erstmals von Menschen in Österreich gestellt.
Insgesamt wurden von Jänner bis August 2025 11.622 Asylanträge gestellt. Im selben Zeitraum des Vorjahres waren es 17.171 Anträge. Im August wurden 1.403 Anträge gestellt.
An erster Stelle in der Statistik liegen im August Anträge von Menschen aus Afghanistan. Von den 405 Anträgen sind lediglich 195 Anträge (rund 51 Prozent) neu, also originär. Der Rest sind Folgeanträge bzw. Anträge für in Österreich geborene Kinder. Aufgrund eines EuGH Urteils stellen weibliche Schutzberechtigte in Österreich Anträge auf Asyl, wenn nur subsidiärer Schutz gewährt wurde.
Rückgang in Europa
Auch europaweit wurde 2025 bisher ein deutlicher Rückgang registriert. Im EU-Raum (inklusive der Schweiz und Norwegen) gab es 2025 bis Ende August mit 528.444 Asylanträgen um 20 Prozent oder 131.968 weniger Anträge als im Vergleichszeitraum 2024 (660.412).
Besonders stark gesunken sind die Antragszahlen in Zypern (– 65 %), Bulgarien (– 71 %), Rumänien (– 52 %), Deutschland (– 38 %), den Niederlanden (–33 %) und Italien (–20 %). Gestiegen sind die Anträge in Lettland (+18 %), Luxemburg (+8 %) und Kroatien (+7 %).
Österreich an 11. Stelle
Hochgerechnet auf die Bevölkerung liegt Österreich in der europaweiten Statistik auf dem 11. Platz. Bei den absoluten Zahlen liegt Österreich hinter Belgien, der Schweiz und den Niederlanden und vor Polen und Irland EU-weit an neunter Stelle.
Im August hat das Bundesamt für Fremdenwesen (BFA) 20.790 Verfahren negativ beschieden bzw. eingestellt. 1.269 Personen haben bis Ende August freiwillig auf Schutz verzichtet und Österreich während des Verfahrens verlassen. In 6.984 Fällen wurde Asyl bzw. subsidiärer Schutz gewährt. Keine Chance auf Asyl hatten im August Antragsteller aus Marokko, Georgien und Indien.
Von den 9.080 Abschiebungen des BFA erfolgten 4.717 Ausreisen (52%) eigenständig, 4.363 (48%) zwangsweise. Bei den Abschiebungen sind 50% der Personen strafrechtlich verurteilt. Bis Ende August wurden insgesamt 619 Dublin-Überstellungen durchgeführt, davon 75 Afghanen, 69 Syrer und 67 Algerier.

Es gibt kaum Aufgriffe nach illegalen Grenzübertritten.
Abbau an den Grenzen
Weil in den vergangenen Jahren umfangreiche Maßnahmen im Kampf gegen die illegale Migration gesetzt wurden, meide die Schleppermafia Österreich und seine Grenzen. Deshalb könne man nun Grenzinfrastruktur abbauen. In Spielfeld werden etwa vier Zelte im Bereich der Grenzkontrollstelle abgebaut, in Nickelsdorf im Burgenland ist der Abbau von vier Großraumzelten schon abgeschlossen.
Innenminister Gerhard Karner meinte zur jüngsten Statistik: „Die bereits umgesetzten Abschiebungen von verurteilten Straftätern nach Syrien und in Zukunft auch nach Afghanistan sind Teil einer harten und gerechten Asylpolitik. Der eingeschlagene Kurs wir weiter konsequent abgearbeitet.
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