Appell: Trotz Krise Zecken-Impfungen auffrischen

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Das Coronavirus zeige, wie wichtig wirksamer Schutz vor Krankheiten durch Impfungen ist, so die Ärzte- und Apothekerkammer.

Trotz der derzeitigen Krisensitutation soll nicht auf die Auffrischung herkömmlicher Impfungen vergessen werden, appellieren die Ärzte- und die Apothekerkammer am Sonntag. Gerade jetzt zu Beginn der warmen Zeit sei an die Impfung gegen FSME zu denken, heißt es.

„Spätestens jetzt, wo die Zecken wieder aktiv sind und sich die Menschen durch gelockerte Ausgangsbeschränkungen wieder mehr in der Natur aufhalten, sollte an eine Auffrischung der Impfung gedacht werden“, sagt Gerhard Kobinger, Mitglied des Präsidiums der Österreichischen Apothekerkammer.

Mit dieser Woche erfolgten die schrittweisen Öffnungen der Ordinationen. Basisimpfungen sollen nun wieder anlaufen, kündigt die Ärztekammer an. Beim Arztbesuch solle man unbedingt darauf achten alle Schutzvorkehrungen einzuhalten, so der Appell. 

Vernachlässigung wäre "massives Problem"

Es sei ein "massives Problem", sollten in Pandemie-Zeiten Impfungen vernachlässigt werden, warnt Rudolf Schmitzberger, Leiter des Referat für Impfangelegenheiten der Ärztekammer. So sei die Ausbreitung der Masern durch fehlende Impfungen schon in der Vergangenheit ein Problem gewesen. Dies sei aktuell auch im vom Corona-Ausbruch stark betroffenen Italien sichtbar.

Um das Impf-Prozedere einfacher zu machen, beschloss die Ärztekammer einstimmig, die Fachbeschränkungen vorübergehend aufzuheben. Beispielsweise können Kinderärzte nun auch Erwachsene impfen. Dies solle bei der Anmeldung aber klar kommuniziert werden, so Schmitzberger.

"Covid-19 erst mit Impfstoff vorbei" 

Eine Impfung sei eine einfache und sehr wirksame Vorsichtsmaßnahme, um sich gegen schwere Krankheiten zu schützen. Die aktuelle Krisensituation rund um das Coronavirus mache das sehr deutlich. Ohne einen wirksamen und verträglichen Impfstoff führt langfristig kein Weg aus der Krise, schreibt die Apothekerkammer in ihrer Aussendung.

Am Samstag sagte auch Christoph Wenisch, Chef der Infektionsabteilung am Wiener Franz Josef Spital: „Covid-19 ist erst vorbei, wenn es eine Impfung gibt.“

Schutz beim Arztbesuch

Patienten müssen vor einem Ordinationsbesuch grundlegend vorher telefonisch Kontakt aufnehmen. So könnten die Terminvergaben strikt eingehalten werden. In der Ordination soll eine Mund-Nasen-Schutzmaske getragen werden, dies gilt auch für Kinder über sechs Jahre. Im Wartezimmer sollen sich möglichst wenige Personen gleichzeitig aufhalten. Gegebenenfalls soll man vor dem Eingang noch einmal telefonisch Kontakt aufnehmen.

Patienten, die sich krank fühlen, sollen natürlich zu Hause bleiben. Dies gilt auch für Begleitpersonen. Grundlegend sollte sich nur der Patient in der Ordination aufhalten. Eine Ausnahme sind Elternteile mit Kindern. "Da braucht es im Einzelfall ein gewisses Geschick. Im Normalfall sollte es aber kein wirkliches Problem darstellen", sagte Schmitzberger.

Beratung hinter Plexiglas

„Wir Apothekerinnen und Apotheker beraten und informieren natürlich auch hinter Plexiglas und mit Nasen-Mund-Schutz über Schutzimpfungen. Die Apotheken stellen einen niederschwelligen Zugang zu Impfungen bereit und tragen damit dazu bei, die Impfraten zu steigern", so Kobinger von der Apothekerkammer

 

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