Alpenverein will bei Tauerngasleitung mitreden
Das umstrittene Riesenprojekt Tauerngasleitung – ein 90 Zentimeter dickes Rohr unter der Erde, 290 Kilometer quer durch Österreich, rein zum Transport von Gas nach Italien – bekommt weitere Gegner: Der Österreichische Alpenverein (OeA) möchte Parteienstellung im Umweltverfahren. Und das bedeutet sicherlich nicht Zustimmung. Mit Oberösterreich, Salzburg und Kärnten sind drei Bundesländer betroffen.
„Nach meinen Informationen ist dies die erste, im hochalpinen Gelände verlegte Gasleitung“, erörtert Erich Auer, Naturschutzreferent des Alpenvereins und Mitglied des Kärntner Naturschutzbeirates: „Das bringt natürlich gewaltige Beeinträchtigungen mit sich.“
Erich Auer zählt auf: „Es kann ökologische Beeinträchtigung des Naturhaushaltes durch mögliche Wasserableitungen, Erosionen und Verlegungen von Quellen geben. Das kann schließlich vermehrt zu Lawinen- und Murenabgängen führen.“ Überdies seien massive Einschnitte während der Bauphase zu bedenken.
Explosionsgefahr
Deshalb sei genau zu prüfen, ob das öffentliche Interesse am dem 1,4 Milliardden-Projekt oder der Erhalt der unversehrten Gebirgslandschaft höher ist: „Das kann wohl nicht von der Gasindustrie allein festgelegt werden.“ Die Tauerngasleitung GmbH (TGL) hat den Abschnitt in OÖ im vergangenen Juni, jenen in Salzburg im November zur Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) eingereicht. Für Kärnten war es nun Mitte März soweit. Derzeit sind jeweils an die 30 Gutachter am Werk, um das Projekt zu prüfen und zu vervollständigen.
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