Alle Umweltanwälte gegen Kraftwerk

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Schwanberg. Mittwoch findet an der Schwarzen Sulm neue Wasserrechtsverhandlung statt.

Vor der Wasserrechtsverhandlung kommenden Mittwoch bezieht Österreichs Umweltanwaltschaft Stellung: In einem Schreiben plädieren alle neun Umweltanwälte „für den Schutz der Schwarzen Sulm“.

Der Nebenarm der Mur in der Weststeiermark sei die längste noch intakte Wildflussstrecke der Steiermark, argumentieren die Umweltanwälte. Außerdem seien die Schluchten an der Schwarzen Sulm EU-Natura-2000-Schutzgebiet. „Die Errichtung eines Wasserkraftwerks mit einer zwölf Kilometer langen Ausleitungsstrecke würde den Naturraum nachhaltig negativ verändern“, heißt es in der Stellungnahme. „Es würde ein Startsignal für ähnliche Projekte in ganz Österreich sein.“

Der Baubeginn für das 20-Millionen-Euro-Projekt in Schwanberg fand bereits statt. Die Projektbetreiber Peter Masser und Alfred Liechtenstein haben rechtsgültige Bescheide, das Ringen um Ja oder Nein zum Kraftwerk geht aber weiter: Minister Nikolaus Berlakovich, ÖVP, fordert einen sofortigen Baustopp, SPÖ-Landeshauptmann Franz Voves setzt auf ein neuerliches Behördenverfahren.

Ein Teil davon findet Mittwoch statt, die wasserrechtliche Genehmigung wird neu überprüft. Die Verhandlung an der Sulm ist zwar nicht öffentlich, könnte aber dennoch hitzig ausfallen: Schon in den vergangenen Wochen sind Gegner und Betreiber mehrmals aneinander geraten. Es hagelte gegenseitige Anzeigen, auch die grüne Klubobfrau wurde geklagt: Masser brachte Zivilklage gegen Sabine Jungwirth ein. Sie habe die Baustelle blockiert und sich auf eine Baggerschaufel gesetzt, lautet der Vorwurf. Andererseits klagen Umweltaktivisten, weil sie verletzt worden sein sollen.

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