Alkoholverbot am Bregenzer Seeufer wegen feiernder Jugend

Alkoholverbot am Bregenzer Seeufer wegen feiernder Jugend
Bis 25. Juli darf an der Pipeline, einer Partyzone am Bodensee, nur mehr alkoholfrei getrunken werden.

An der Pipeline, einem in der Corona-Zeit als Partyzone bekannt gewordenen Abschnitt des Bregenzer Seeufers, besteht ab sofort ein temporäres Alkoholverbot. Ab 25. Juli darf dort für die kommenden drei Wochen kein Alkohol konsumiert werden, informierte die Stadt Bregenz nach einer Sonderstadtratssitzung und einem Treffen mit Behördenvertretern am Donnerstagabend. Die Verantwortlichen begründeten die Maßnahme vor allem mit Sicherheitsbedenken.

Bis zu 1.000 Personen, vor allem Jugendliche, feierten in den vergangenen Wochen in den Abendstunden an der Pipeline. Lärmbelästigung, vor allem durch Musik aus mitgebrachten Boxen, und vermehrtes Müllaufkommen sorgten für Ärger. Die Stadt reagierte mit einem Maßnahmenpaket, das nun erweitert wird. Der Stadtrat beschloss ein von 22.00 bis 6.00 Uhr geltendes Verbot, Musik aus Boxen abzuspielen, sowie im Dringlichkeitsweg ein dreiwöchiges Alkoholverbot für die hochfrequentierte Zone. Sollte es zu Verlagerungen kommen, wäre auch eine Ausweitung denkbar.

Hoffnung auf Nachgastro-Öffnung

Zudem soll die Bundespolizei die bisher im Einsatz stehenden Ordnungshüter stärker unterstützen. Man wolle dabei vor allem auf Dialog und Deeskalation setzen, hieß es. Uferaufsicht und das Jugendservice der Stadt wollen die Feiernden für Littering, Glasverbot und Lärmbelästigung sensibilisieren. Bisher gab es nach Angaben der Stadt im Mai und Juni 20 Anzeigen allein wegen Lärmbelästigung, die Anzahl der Verstöße sei aber um ein Vielfaches höher. Zumeist habe man sich mit einer Abmahnung beholfen. Angezeigt worden seien nur die "Unbelehrbaren".

Die Zahl der abendlichen Pipeline-Besucher sei in den vergangenen Wochen rapide angestiegen, ein weiterer Zustrom sei nach Aufrufen in Social Media zu befürchten, so der Bregenzer Bürgermeister Michael Ritsch (SPÖ). Die Sicherheit der Jugendlichen habe oberste Priorität. "Gerade an dem engen Uferabschnitt zwischen See und Bahntrasse kam es immer wieder zu besorgniserregenden Szenen, vor allem in der Nähe des Bahnübergangs und der Gleise", erklärte Ritsch. Er bitte alle, sich an die Spielregeln zu halten. Die Hoffnungen ruhen nun auf einer Entschärfung der Lage durch die Öffnung der Nachtgastronomie.

Das Bezirkspolizeikommando Bregenz appellierte ebenfalls an die Pipeline-Besucher, mit Vernunft zu feiern. Man begrüße das Alkoholverbot, der übermäßige Alkoholgenuss sei ursächlich für die meisten der Probleme an der Pipeline. Seitens der Bundespolizei sei man in den vergangenen Wochen beispielsweise mehrfach zu Schlägereien gerufen worden.

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