Alarmknöpfe für Schulen auf dem Prüfstand

Ob ein direkter Draht zur Polizei vonnöten ist, wird erst eruiert
Schuldirektoren in Kärnten fühlen sich nach Übergriffen nicht mehr sicher

Alarmknöpfe in Direktorenzimmern, Notrufsäulen auf den Gängen und in Pausenräumen – was international an Schulen bereits Einzug gehalten hat, ist jetzt auch in Kärnten laut ORF Thema. Eine Strategiegruppe des Landesschulrats befasst sich aktuell mit der Frage, ob diese Sicherheitsvorkehrungen in 400 Kärntner Pflichtschulen installiert werden sollen.

Zahlreiche Schuldirektoren sind mit entsprechenden Wünschen an die Kärntner Landesbehörde herangetreten. "Es gab in den vergangenen Wochen drei Fälle, bei denen Eltern Direktorinnen wegen unterschiedlicher Auffassung bei Notengebung und Unterrichtsstil beschimpft und bedroht haben, sodass die Polizei gerufen werden musste. Betretungsverbote für Eltern waren die Konsequenz", sagt der Präsident des Landesschulrats, Rudolf Altersberger.

Prävention

Alarmknöpfe, die wie in Geldinstituten unter Tischen angebracht würden, könnten Abhilfe schaffen. Ebenso stünden Notrufsäulen in gewissen Schul-Räumlichkeiten zur Debatte. "Diese werden wohl in den seltensten Fällen wegen Vorfällen mit oder unter Schülern benötigt – eher geht es um Prävention", erklärt Altersberger. Ob die Einrichtungen mit dem Schulsekretariat oder mit der Polizei verbunden würden, müsse erst abgeklärt werden. Man sei aber bereits mit einer Sicherheitsfirma in Kontakt. Die Kosten wurden noch nicht eruiert, würden aber wohl über das Land abgerechnet.

Bundesweit seien Alarmknöpfe und -Säulen bisher nicht Thema, ist aus dem Unterrichtsministerium zu erfahren. Auch die Sprecherin der österreichischen AHS-Direktoren, Isabella Zins, meint, ihr sei nicht bekannt, dass sich Schulleiter verstärkt vor Übergriffen von Eltern fürchten würden.

Kommentare