700 Unterschriften gegen Parkplatz-Reform in Krems

700 Unterschriften gegen Parkplatz-Reform in Krems
Anrainer müssen für Dauerparkkarten in Stein bald tiefer in die Tasche greifen. Nun wehren sie sich mit Hilfe der ÖVP dagegen.

600 Parkplätze stehen im Bereich der Kremser Stadtteile Stein und Förthof aktuell zur Verfügung. Um diese rittern sich tagtäglich nicht nur 275 Anwohner sowie 350 Beschäftigte, die Dauerparkkarten besitzen, sondern zusätzlich auch Studierende, Touristen und Besucher.

"Enormer Parkdruck"

„Es herrscht ein enormer Parkdruck“, schilderte Verkehrsstadtrat Peter Molnar (SPÖ) die Lage in der Sitzung des Gemeinderats im März. Eine daraufhin beschlossene neue Parkordnung soll die Situation nun ab 1. Juli entlasten.

Statt der erhofften Entspannung sorgt die Parkplatz-Reform nun aber für erhitzte Gemüter in der Stadt: „Über 700 Bürgerinnen und Bürger haben schriftlich ihren Unmut über eine neue, dritte Parkzone in Stein kundgetan“, teilten die ÖVP-Gemeinderäte Edith Gruber und Patrick Mitmasser nun in einer Aussendung mit.

Hintergrund der Kritik: Vor allem Anrainer und Angestellte müssen in der Parkzone ab dem Sommer tiefer in die Tasche greifen.

80 Euro jährlich

Für ein „Pickerl“ mit zweijähriger Gültigkeit mussten alle Dauerparker bisher eine Bearbeitungsgebühr von 50 Euro bezahlen. Mit der neuen Parkordnung werden die Gebühren für Anwohner auf 80 Euro erhöht – jährlich.

Noch drastischer sind die Preiserhöhungen für Beschäftigte: Sie müssen nun 240 Euro pro Jahr für eine Parkberechtigung hinlegen.

50 Cent pro halbe Stunde

Auch für Kurzparker gelten neue Bedingungen: Parken ist, wie bisher, für maximal drei Stunden möglich. Pro halber Stunde Parkdauer werden dann aber 50 Cent verlangt. Eine Stunde davon ist gratis, wie die Stadt mitteilte.

Mit diesem neuen Kostenmodell gelten laut Molnar nun dieselben Bedingungen wie in der „Blauen Zone“ der Altstadt. Außerdem erwartet man durch die Gebührenpflicht ein „geändertes Nutzerverhalten, das die Zahl an freien Stellplätzen erhöht“, so der Stadtrat. Im Vergleich mit anderen Städten seien die Gebühren aber immer noch günstig.

"Auf Kosten der Bürger"

Bei der Opposition sieht man das anders: „Derselbe Bezieherkreis wie vorher bekommt ein Parkpickerl, nur, dass es jetzt mehr kostet. Das hat keinen Lenkungseffekt, das ist reine Geldbeschaffung auf Kosten der Bürger“, so Mitmasser.

Die Unterschriften werden nun auf ihre Gültigkeit überprüft.

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