63 Fälle: Neuer Cluster in privatem Salzburger Seniorenheim

63 Fälle: Neuer Cluster in privatem Salzburger Seniorenheim
Bewohnerin hatte sich bei Spaziergang infiziert. Zimmer trotz Absonderungsbescheid laufend verlassen.

In der Stadt Salzburg ist am Montag ein neuer Corona-Cluster bekannt geworden. In einem privaten Seniorenheim im Stadtteil Aigen sind inzwischen 43 Bewohnerinnen und Bewohner sowie 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an Covid-19 erkrankt. Der Sprecher der Stadt, Karl Schupfer, bestätigte am Nachmittag einen Bericht der Online-Plattform Salzburg24.

Die ersten Fälle traten vor etwa sieben bis zehn Tagen auf. Anfänglich wurde von 50 Fällen berichtet, am Montagabend korrigierte der Betreiber des Hauses die Zahl in einer Aussendung nach oben.

Situation dürfte noch unter Kontrolle sein

"Das Contact Tracing läuft auf vollen Touren. Im Heim gibt es entsprechende Notfallpläne, die betroffenen Bewohner wurden isoliert", so der Sprecher. Die Leitung des Hauses dürfte die Situation noch im Griff haben, denn ein Ersuchen um Unterstützung sei bei der Gesundheitsbehörde noch nicht eingelangt.

Nicht bekannt ist, ob im Heim bereits Impfungen durchgeführt wurden. Betroffen ist eine Seniorenwohnanlage in Aigen, in der laut Homepage insgesamt 118 Plätze zur Verfügung stehen. Das heißt, dass derzeit etwas mehr als jeder dritte Bewohner betroffen ist.

Bei Spaziergang angesteckt

Geklärt werden konnte inzwischen auch, wie das Virus in das Heim gelangte: Eine psychisch beeinträchtige Bewohnerin hatte sich bei einem Spaziergang angesteckt. Die Frau hatte das Heim regelmäßig zu Spaziergängen verlassen und wurde nach ihrer Rückkehr stets getestet. Am 3. Jänner sei der Test dann positiv ausgefallen. Obwohl sie danach das Zimmer nicht mehr verlassen durfte, habe sie sich nicht an den Absonderungsbescheid verlassen und so weitere Bewohner und Mitarbeiter angesteckt.

„Da wir die Bewegungsfreiheit unserer Bewohnerinnen und Bewohner nicht einschränken dürfen, haben wir keine Handhabe gegen solche Situationen. Das ist ein grundsätzliches Problem: Wie geht man mit Menschen um, die das Risiko einer Covid-19-Ansteckung aufgrund ihrer psychischen Erkrankung oder aufgrund von Demenz nicht verstehen können“, so Geschäftsführerin Monika Schüssler.

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