17 Kleinschulen fallen dem Sparstift zum Opfer
Es fällt auf, dass Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) das Wort "Schulschließungen" nicht in den Mund nimmt. Vielmehr spricht er vom "Entwicklungskonzept für eine Standortoptimierung". Fakt ist, dass in einem ersten Schritt im nächsten Schuljahr 17 Standorte aufgelöst werden.
"17 Maßnahmen werden wir im nächsten Schuljahr über die Bühne bringen. Das ist mit der Koalition akkordiert und wird im Mai beschlossen", sagt Bildungsreferent Kaiser. Wo man aufgrund der demografischen Entwicklung wisse, dass die Schülerzahl weiter abnehme, werde man keine Steuergelder mehr investieren. 22 Kärnten Volksschulen werden mit nur einer Klasse geführt, 44 mit zwei Klassen.
"Bildungszentren"
Welche Schulen weiters betroffen sind, bleibt vorerst geheim. Kaiser garantiert lediglich, dass es in jeder der 132 Gemeinden mindestens eine Bildungseinrichtung geben werde. Die Zukunft im Kärntner Bildungsbereich gehört sogenannten "Bildungszentren". "Unser Ziel ist es, möglichst viele Bildungsinstitutionen unter einem baulichen und pädagogischen Dach zustande zu bringen", betont Kaiser. Sein Konzept sieht die Zusammenführung von Kinderkrippen, Tagesstätten, Hort, Musikschulen und Ganztagsschulformen vor. Eine Reduktion der Planstellen für Lehrer schloss Kaiser in diesem Zusammenhang aus.
Das Team Kärnten Stronach sieht im neuen Schulstandort-Konzept hingegen ein "reines Schließungskonzept", sagt Landesrat Gerhard Köfer. FPÖ-Chef Christian Ragger spricht von einem "schweren Schlag für den ländlichen Raum" und vermisst "eine sinnvolle, demokratische Herangehensweise an Schulschließungen. Diese werden ohne Mitspracherecht der Gemeinden und der Eltern beschlossen."
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