Zwei Tote bei Raserunfall mit Cabrio
Der Abschleppdienst-Betreiber Hans Wagner steht am Freitagnachmittag nachdenklich vor Einzelteilen des Unfallwracks. „Wenn man den Blechhaufen so sieht, würde man kaum glauben, dass das ein Auto war“, sagt er.
Der Unternehmer nimmt den Tacho in die Hand und schüttelt den Kopf. „Der ist bei Tempo 190 hängen geblieben – der Drehzahlmesser zeigt 5000 Umdrehungen.“ Bei einer Begutachtung der Gurte erhärten sich weitere Vermutungen. Laut Wagner lassen die Gurtstraffer den Schluss zu, dass keiner der vier Insassen des Renault-Cabrios angeschnallt gewesen ist. „In dem Fall war das sicherlich von Vorteil, sonst hätte keiner überlebt.“
190 km/h
Der Unfall dürfte gegen 3.30 Uhr Früh auf der B3 bei Steyregg passiert sein. Das mit drei Männern und einer Frau besetzte Auto ist vermutlich wegen zu hohen Tempos links von der Fahrbahn abgekommen.
In dem Bereich ist Tempo 100 erlaubt – das Cabrio dürfte beinahe mit der doppelten Geschwindigkeit unterwegs gewesen sein. Auch Alkohol könnte eine Rolle gespielt haben. Der Renault wurde über eine Böschung katapultiert, überschlug sich mehrmals und prallte mit großer Wucht in zwei Bäume. Beim Aufprall wurde der Wagen in mehrere Teile zerfetzt, die Insassen flogen Dutzende Meter weiter auf ein gefrorenes Feld.
„Es hat ausgeschaut wie auf dem Schlachtfeld. In der Wiese sind zwei Tote und ein schwer Verletzter gelegen, den Motor haben wir 50 Meter entfernt gefunden“, sagt Feuerwehrchef Christian Breuer. Für ihn und seine Kameraden war der Einsatz extrem belastend. Der 31-jährige Markus Z. und der 26-jährige Helmut R. starben. Der 27-jährige Dragan K. – er ist der Besitzer des Pkw – überlebte mit schweren Schädelverletzungen.
Lubomira G., 25, erlitt einen schweren Schock. Sie rannte auf die B3 und stoppte einen Lenker, der sie zum Haus ihres tödlich verunglückten Freundes Markus Z. brachte. Dessen Eltern erklärte die verwirrte Frau, dass sie überfallen worden sei. Als sie mit ihr ins Spital fuhren, kamen sie an der Unfallstelle vorbei, wo sie ihren Sohn fanden. Sie betätigten den Notruf, dann mussten sie psychologisch betreut werden.
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