Zwei Männer nach Gewalttat vor Gericht
Nach einer Gewalttat in einer Wohnung im Innsbrucker Stadtteil Pradl im Dezember des vergangenen Jahres haben sich am Donnerstag am Landesgericht Innsbruck zwei Männer verantworten müssen. Dem 36-jährigen Erstangeklagten warf die Staatsanwaltschaft das Verbrechen des Mordes an einem 41-Jährigen vor, seinem 34-jährigen Mitangeklagten eine Straftat im Zustand voller Berauschung.
Der Zweitangeklagte war zunächst zum ersten Prozesstag nicht erschienen. Er sei zurzeit in einer Nachtschlafstelle in Wien untergebracht und war vor Verhandlungsbeginn nicht mehr erreichbar, erklärte ein Ermittler des Landeskriminalamts vor Gericht. Richterin Helga Moser wollte den Prozess bereits auf Februar vertagen, als der 34-Jährige etwas zu spät doch noch den Gerichtssaal betrat.
Opfer getreten und geschlagen
Die Staatsanwaltschaft warf den beiden Angeklagten vor, gemeinsam einen 41-Jährigen am 16. Dezember 2014 in dessen Wohnung getötet zu haben. Die beiden sollen das Opfer getreten und geschlagen haben, wobei die tödlichen Tritte und Schläge laut Staatsanwalt dem Erstangeklagten zuzurechnen sind. "Eine Kehlkopf- und eine Zungenbeinverletzung führten schließlich zu einem Blutstau im Gehirn des Opfers", zitierte der öffentliche Ankläger aus dem gerichtsmedizinischen Gutachten. Die Todesursache sei schließlich eine Hirnschwellung gewesen, fügte er hinzu.
Die beiden Beschuldigten und ihr Opfer hätten am 16. Dezember eine größere Menge Alkohol und Medikamente konsumiert. Dabei sei es zu einem Streit gekommen und die Angeklagten hätten begonnen, den 41-Jährigen zu treten und zu schlagen, schilderte der Staatsanwalt den Tathergang in seinem Eröffnungsplädoyer.
Eine Nachbarin habe aufgrund des Lärms schließlich die Mobile Überwachungsgruppe (MÜG) verständigt. Die Beamten fanden den 41-Jährigen dann blutüberströmt in der Badewanne liegen. Das Opfer erlag am Tag darauf in der Innsbrucker Klinik seinen schweren Verletzungen. Der Prozess war zunächst für zwei Tage anberaumt. Ein Urteil wird für morgen, Freitag, erwartet.
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