Zurück in der Ersten Liga

Trainer Gerald Reindl, Torfrau Julia Zangerl und Nadine Drescher
Für Union Kleinmünchen/FC Blau Weiß Linz startet morgen, Sonntag, die Frauen-Bundesliga. Von Gerhard Lukesch.

„Unser großes Ziel ist heuer wieder der Verbleib in der höchsten Spielklasse, aber es wird sicher sehr schwer“, sind sich Christine Holzmüller (65), Obfrau der Spielgemeinschaft Union Kleinmünchen/FC Blau Weiß Linz, und der neue sportliche Leiter Walter Weiss zum Saisonauftakt im Heimspiel morgen, Sonntag, gegen den aktuellen Vizemeister Sturm Graz (13 Uhr, Straßlandweg 24) einig. Das Team ist nach dem Erstrunden-Cupsieg am vergangenen Sonntag mit 8:1 gegen Oberglamm/Kärnten voll motiviert.

Wiederaufstieg

Zurück in der Ersten Liga

Mittelfeldspielerin Laura Pfeiffer

„Vielleicht können wir sogar überraschen, mit einem Punkt wäre ich überglücklich, aber ich bin sicher, dass das Team alles geben wird“, sagt Gerald Reindl (46), seit 13 Jahren Trainer bei Union Kleinmünchen.

Mit viel Einsatz und Konsequenz haben die Linzerinnen nach drei Jahren den Wiederaufstieg in die höchste Spielklasse des Frauenfußballs geschafft. „Wir waren in der vergangenen Saison in der 2. Division eigentlich Außenseiter, es ist uns dennoch mit harter Arbeit gelungen, Meister zu werden“, so Reindl. Er baut in der kommenden Bundesliga-Saison vor allem auf die Talente der eigenen Akademie wie Kapitänin Kathi Messthaler sowie die Stürmerinnen Edina Avdic und Almedina Sisic. Weitere große Stützen sind Katharina Reikersdorfer und Miriam Sterrer im zentralen Mittelfeld. „Doch auch alle anderen Spielerinnen sind klarerweise ein wichtiger Faktor“, ergänzt Weiss.

Ein Leben für den Fussball

Wenn morgen die neue Saison mit dem Spiel gegen Sturm Graz beginnt, ist Holzmüller wieder voll in Aktion. Seit 42 Jahren, als Union Kleinmünchen in der Landeshauptstadt mit der Sektion Frauenfußball startete, war sie ihrem Verein immer treu. Ab 1980 als Torfrau, nach dem Ende ihrer aktiven Karriere (bei der sie mit ihren Kolleginnen einige Meistertitel erzielen konnte) als Sektionsleiterin sowie Trainerin und seit 2006 als Obfrau. Kleinmünchen wurde insgesamt achtmal österreichischer Meister, zuletzt 1998. „Fußball ist einfach mein Leben“, sagt Holzmüller, die jedoch in den vergangenen Jahren auch viele Höhen und Tiefen miterleben musste.

Zurück in der Ersten Liga

Almedina Sisic (re.)

„Als ich mit dem Kicken begonnen habe, wurden wir von den Männern eher nur belächelt. Wir waren das erste Frauenteam aus Oberösterreich in der höchsten Spielklasse, das war echte Pionierarbeit, es war bis zum ersten Meistertitel 1989 ein harter Kampf. Es war ein auch langer Weg, bis der Frauenfußball halbwegs in den Printmedien und im Fernsehen akzeptiert wurde. Aber vielleicht haben wir mit der Europameisterschaft heuer in England doch den dauerhaften großen Durchbruch in der Berichterstattung und die entsprechende Anerkennung geschafft“, sagt Holzmüller.

Ins Nationalteam

Zwei ehemalige Spielerinnen von Union Kleinmünchen haben den Sprung in das erfolgreiche Frauen-Nationalteam, das derzeit den 20. Platz in der Weltrangliste hält, geschafft: Laura Wienroither (23) aus Frankenburg und Lisa Kolb (21) aus Vöcklabruck. Auch Annabell Schasching aus St. Aegidi, die bei Sturm Graz spielt, stammt aus Oberösterreich. Und vielleicht schafft es in Kürze wieder eine Spielerin aus Linz ins Nationalteam.

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