Zu viel kassiert: Ex-Vizebürgermeisterin zahlt freiwillig 128.000 Euro zurück

Anna Eisenrauch ruderte in der Bezüge-Debatte am Freitag wieder zurück
Anna Eisenrauch will Überbezahlung nicht an Welser Stadtkasse refundieren, sondern einem Sozialverein spenden

Zunehmender Druck aus der eigenen Partei dürfte Ex-Vizebürgermeisterin Anna Eisenrauch (ÖVP) am Freitag zu einem neuerlichen Schwenk in der Rückzahlungs-Debatte rund um die zu viel kassierten Bezüge bewogen haben.

"Sie wird der von Bürgermeister Rabl vorgeschlagenen monatlichen Ratenzahlung von 266 Euro nachkommen", sagt ÖVP-Landesgeschäftsführer Wolfgang Hattmannsdorfer. Auch wenn kein Rechtsanspruch der Stadt Wels mehr bestehe, stünde die moralische Verantwortung doch außer Streit.

Hattmannsdorfer und Stadtparteichef Peter Csar ist es gelungen, Eisenrauch in intensiven Gesprächen umzustimmen. Schließlich bekundete sie die Bereitschaft zur freiwilligen Rückzahlung.

Wie berichtet, hat die 69-Jährige in ihrer Amtszeit 128.782,35 Euro zu viel Gehalt bekommen. In der Causa gibt es gegen sie (Untreue) und den roten Ex-Bürgermeister Peter Koits (Amtsmissbrauch) bereits auch Strafanzeigen.

"Ich bin froh, dass diese Lösung nun zustande gekommen ist", zeigt Csar sich im KURIER-Gespräch zufrieden. Die frühere Vize-Stadtchefin werde dem von Rabl vorgeschlagenen Monatszahlungen nachkommen – allerdings mit einer Ausnahme. "Sie will das Geld nicht an die Stadtkasse refundieren, sondern Sozialorganisationen spenden", betont Csar. Entsprechende Belege werde Eisenrauch jährlich vorlegen.

Bürgermeister Andreas Rabl (FPÖ) bewertet den Meinungswechsel der Ex-Politikerin als Schritt in die richtige Richtung: "Allerdings geht es hier nicht um das Geld der Frau Eisenrauch, sondern um das der Welser Bürger." Die Ausgaben seien von der Stadt geleistet worden. "Vielleicht kann sie sich zu dem Kompromiss durchringen, dass sie zwar an die Stadtkasse zurückzahlt, aber eine Empfehlung abgibt, welchem Verein das Geld zugutekommen soll."

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