„Wir wissen nicht, wie es weitergehen soll“
Wir stehen vor den Trümmern unserer Existenz. Und das so kurz vor Weihnachten. Wir wissen nicht, wie es weitergehen soll.“ Doris Mursch ist verzweifelt. Die Gärtnerei, die sie seit 20 Jahren mit ihrem Mann Franz führt, wurde am Dienstag ein Raub der Flammen (der KURIER berichtete). Doris Mursch: „Es ist nichts übrig geblieben. Trotzdem versuchen wir irgendwie, die Tageskunden zu bedienen.“
Für die Gärtnerei, die direkt an den Steyrer Friedhof angrenzt, lief das Geschäft gerade vor dem Heiligen Abend immer sehr gut. „Das können wir uns diesmal abschminken. Mir geht es so, wie wenn ich den Boden unter den Füßen verlieren würde“, sagt Doris Mursch, die nur einige wenige bestellte Gestecke und Bouquets für die Gräber retten konnte.
Keine Verletzten
Der Brand in der mehr als 100 Jahre alten Gärtnerei im Stadtteil Tabor war am Dienstag kurz vor 15 Uhr ausgebrochen. Die Feuerwehr musste mit 75 Mann und 19 Fahrzeugen ausrücken. „Zum Glück wurden keine Personen verletzt“, betont Bezirkskommandant Robert Lumesberger. Mehrere Gebäude, alle Glashäuser und das Auto des Schwiegervaters, das in einem Geräteschuppen untergestellt war, wurden zerstört.
Die Ermittler des Landeskriminalamtes waren gestern mit einem Suchhund am Ort des Geschehens, um die Ursache des Feuers zu klären. „Wir sind uns nach wie vor nicht ganz sicher“, sagt ein Polizeisprecher. Vermutet wird, dass ein elektrischer Kurzschluss den Brand auslöste. Der angerichtete Schaden beträgt rund 250.000 Euro.
Wie viel die Versicherung zahlen wird, steht noch nicht fest. „Unsere Glashäuser waren nämlich nur gegen Sturm und Hagel versichert, nicht aber gegen Brand. Da werden wir wohl durch die Finger schauen“, bedauert Franz Mursch, der vorgehabt hat, in drei Jahren in Pension zu gehen. „Das ist jetzt nebensächlich. Ich kann momentan keine klaren Gedanken fassen.“
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