Wenn du das tust, nimmt dir die Stadt Wels deine Biotonne weg

Wenn du das tust, nimmt dir die Stadt Wels deine Biotonne weg
Bürgermeister kündigt darüber hinaus an, dass ein Wachdienst gegen Müllsünder vorgehen werde und überlegt Videoüberwachung.

Die Stadt Wels will nun hart gegen jene Haushalte vorgehen, die in die Biotonne falsche Abfälle kippen.

Plastik, Metall, Glas, Windeln, Bauschutt, Zigarettenstummeln - in den vergangenen Wochen habe sich die Anzahl sogenannter "Fehlwürfe" gehäuft. Daher starte man nun die "Aktion scharf", wie Stadtrat Thomas Rammerstorfer (Grüne), zuständig für Abfallwirtschaft, am Donnerstag in einer Aussendung mitteilte. Bei Wiederholungsfällen könne die Biotonne auch eingezogen werden.

Der falsche Müll könne nur mit erheblichem Mehraufwand aus dem biogenen Material sortiert werden und erschwere in weiterer Folge den Kompostierungsprozess, hieß es. Da aber genau dies in den vergangenen Monaten passiert sei, werde die Stadt nun Maßnahmen ergreifen. 

Fotos von Missständen

"Kollegen am Müllauto werden bei der Abholung nachschauen", ob falscher Inhalt enthalten ist, sagte der Abfallbeauftragter Lukas Aitzetmüller. Mit Fotos werde dies dokumentiert. Beim ersten Fehlwurf komme eine Rote Karte an die Tonne. Besitzer können dann die falschen Stoffe herausgeben, die restlichen werden bei der nächsten Leerung der Bio-Tour mitgenommen.

Zusatzkosten fallen an

"Bei nochmaligen Vergehen wird der Biobehälter nur mehr gegen Zusatzkosten von der Restabfall-Tour entleert", so der Plan. Dies koste zwischen zehn und zwölf Euro.

Bei weiteren derartigen Verschmutzungen werde die Stadt Wels dann die Gratis-Biotonne einziehen. Rammerstorfer will zudem die Bevölkerung noch mehr darüber aufklären, was in die Biotonne darf und was nicht. Allerdings müssen in Einzelfällen auch Konsequenzen gezogen werden.

Bürgermeister droht Videoüberwachung an

Die Aktion scharf bei der Biotonne ist nur ein Teil der Maßnahmen, die in Wels nun gegen "Müllsünder" gesetzt werden. "Das ist die logische Fortsetzung unserer Hausordnung", bekräftigt FPÖ-Bürgermeister Andreas Rabl

Er will kommende Woche die Verschärfung der Maßnahmen gegen Müllsünder generell in Wels präsentieren. "Ich will eine saubere Stadt", sagt Rabl, "es ist nicht akzeptabel, dass Leute Müll einfach so wegschmeißen oder ungetrennt in die falschen Tonnen schmeißen.

Wachdienst oder Videoüberwachung

Deshalb werden in Wels künftig Organe eines Wachdienstes Müllsündern genau auf die Finger schauen. "Wenn das keine Verbesserung bringt, werden wir in den Müllräumen auch noch eine Videoüberwachung installieren", will Rabl eine harte Linie fahren und in dieser Frage auch eng mit den Wohnbaugenossenschaften in der Stadt kooperieren. 

Denn eines habe sich laut Rabl herausgestellt: "Die Einfamilienhäuser sind nicht das Problem. Ein Problem haben wir in den Stadtteilen mit vielen Mehrparteienhäusern." Dabei habe die Stadt lange Zeit schon auf Aufklärung und Information gesetzt. Was nicht in der gewünschten Form Erfolge gebrachte habe. 

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