Welser Regenbogen-Rebellen widersetzen sich dem Gemeinderat

Welser Regenbogen-Rebellen widersetzen sich dem Gemeinderat
Die Grüne Jugend Wels hat eine Bank in Regenbogenfarben vor dem Rathaus aufgestellt - trotz Gemeinderatsbeschluss gegen die Aktion.

Im "Pride Month" Juni wollten die jungen Welser Grünen um Gemeinderat Alessandro Schatzmann ein paar Farbtupfer in die Stadt bringen. Mit einem Zebrastreifen und einer Parkbank in den Farben des Regenbogens sollte ein Zeichen für LGBTQI-Rechte gesetzt werden. 

Gemeinsam mit SPÖ und Neos brachten die Grünen Anfang Juni einen Dringlichkeitsantrag im Gemeinderat für die Pride-Aktion ein, der auch von der ÖVP unterstützt wurde.

Der mit 17 Gemeinderats-Mandaten ausgestattete FPÖ-Bürgermeister Andreas Rabl wollte es aber offenbar lieber nicht so bunt treiben. Nach einer längeren Debatte wurde dem Regenbogen in einer Abstimmung eine Abfuhr erteilt - mit 18 zu 18 Stimmen.

FPÖ-MFG Schulterschluss vermutet

Obwohl die Abstimmung geheim war, hegt die Opposition den Verdacht, dass die Stimmen gegen die Aktion von der FPÖ (17 Mandate) und der MFG (ein Mandat) stammen. 

Das wollten die jungen Welser Grünen nicht auf sich sitzen lassen - und haben am Freitag dennoch eine bunte Parkbank vor dem städtischen Rathaus aufgestellt. "Der Welser Gemeinderat hat gegen Pride-Bänke gestimmt und sich somit gegen ein Zeichen der Toleranz entschieden. Das hält uns - die Grüne Jugend Wels - nicht davon ab, trotzdem eine aufzustellen", verlautbaren die Regenbogen-Rebellen auf ihrem Instagram-Kanal.

Solidarisch mit den Grünen zeigte sich die Welser SPÖ: "Was als Zeichen für ein weltoffenes Wels gedacht war, wurde von der rechten Mehrheit (FPÖ & MFG) leider nur ins Lächerliche gezogen", schreibt die Stadtpartei auf ihrer Facebook-Seite.

Der FPÖ-Bürgermeister Rabl entgegnete im Interview mit MeinBezirk: "Die Grüne Jugend ist anscheinend kein Fan von demokratischen Entscheidungen". Er vertrete die Ansicht, lieber Schwerpunkte anstatt punktuelle Aktionen zu setzen. "Ich glaube nicht, dass mit dem Aufstellen einer Bank irgendeinem Betroffenen von Diskriminierung geholfen wird", erklärt Rabl.

Der Bürgermeister äußerte sich vorerst nicht dazu, ob die "Pride Bank" stehen bleiben darf oder weggeräumt werden muss. 

Kommentare