Welser Magistrats-Chefin räumt vorzeitig ihren Posten

Renate Kamleithner, 44, scheidet mit 2. Juli 2016 aus dem Magistrat Wels aus
Differenzen mit FPÖ-Bürgermeister Andreas Rabl sollen für Renate Kamleithners Entscheidung maßgeblich gewesen sein

Wie der KURIER am Mittwoch erfahren konnte, wird die auf fünf Jahre bestellte Magistratsdirektorin der Stadt Wels, Renate Kamleithner, nun vorzeitig ihren Leitungsposten räumen.

"Ich werde mit 2. Juli 2016 aus dem Magistrat ausscheiden", bestätigte die 44-Jährige in einem Telefonat. Der Schritt erfolgt offenbar aus eigenem Antrieb, massive fachliche und menschliche Differenzen mit FPÖ-Stadtchef Andreas Rabl sollen den Ausschlag dafür gegeben haben. "Trotz intensiver Bemühungen meinerseits ist mit dem derzeitigen Bürgermeister eine Zusammenarbeit nicht möglich", sagt Kamleithner. Versuche, auf professioneller Ebene zu kooperieren, seien an der Person Rabl gescheitert. "Ich habe vergeblich gehofft, dass das irgendwie möglich sein könnte. Schließlich werden wir beide vom Steuerzahler bezahlt."Ihr vierwöchiger Australien-Urlaubsaufenthalt vom 12. Dezember 2015 bis 11. Jänner 2016 hatte magistratsintern diesbezüglich schon Anlass für Spekulationen geboten.

Gut vernetzt

Die Juristin und Betriebswirtin will ihr Wissen und ihre Fachkenntnisse künftig jemand anderem zur Verfügung stellen. Wer und wo das sein soll, wollte sie am Mittwoch noch nicht bekannt geben. "Ich habe bereits höchst interessante Gespräche geführt, die fortgesetzt werden." Kamleithner gilt als SPÖ-nahe, sie ist im roten Einflussbereich äußerst gut vernetzt. Unter anderem sammelte sie Berufserfahrung im Kabinett des Bundesministeriums für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz. Davor war sie in der wirtschaftspolitischen Abteilung der Arbeiterkammer Oberösterreich tätig.

Seit Mai 2012 ist Kamleithner Magistratsdirektorin in Wels. Dazu ist sie einstimmig von allen im Stadtsenat vertretenen Parteien gekürt worden. "Wir haben sie mit einem Vertrauensvorschuss ausgestattet", versicherte FPÖ-Chef Rabl damals.

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