Prozessauftakt gegen Rotlicht-Netzwerk

höchste Sicherheitsvorkehrungen im Landesgericht Wels bei Prozess gegen Mitglied von Objekt 21, Wels, OÖ
Einbruchsspezialist mit langem Vorstrafenregister fasste sieben Jahre unbedingt aus.

Nach der Zerschlagung eines kriminellen Rotlicht-Netzwerks, dem bis zu 35 Personen angehören sollen, musste sich am Montag ein 30-jähriger, vielfach Vorbestrafter im Landesgericht Wels verantworten.

Sein Verfahren markierte den Auftakt einer ganzen Reihe von Prozessen, die in den kommenden Wochen gegen Komplizen stattfinden. Es geht um Gewalt-, Eigentums und Vermögensdelikte in der Rotlicht-Szene sowie um Waffen- und Drogenhandel mit einem Gesamtschaden von 3,5 Millionen Euro. Außerdem gibt es Überschneidungen mit dem Neonazi-Netzwerk „Objekt 21“. Gegen sieben Vereinsmitglieder wurde Anklage wegen NS-Wiederbetätigung erhoben.

Die Verhandlung am Montag fand unter enormen Sicherheitsvorkehrungen statt. Zwölf Polizisten schirmten den Gerichtssaal ab. Wer eintreten wollte, musste einen Lichtbildausweis vorzeigen, sein Handy, seine Kamera und den iPod abgeben. Selbst die Taschen der Anwälte wurden mit Metalldetektoren kontrolliert.

Die Staatsanwaltschaft warf Rene M. 18 Einbrüche mit einem Schaden von 66.000 Euro, einen bewaffneten Überfall auf einen Supermarkt sowie die Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung vor. Der 30-Jährige bekannte sich schuldig. „Ich bin gutgläubig, naiv und dumm“, sagte M. Er schilderte dem Schöffensenat, dass er in Kinderheimen aufgewachsen, bald auf die schiefe Bahn geraten sei und insgesamt 18 Vorstrafen wegen Eigentumsdelikten ausgefasst habe. Im Gefängnis habe er einen der Haupttäter kennengelernt, der ihm Geld borgte und in dessen Schuld er dann stand. Mit dem Geständnis wolle er nun aber mit seiner kriminellen Vergangenheit abschließen. Das noch nicht rechtskräftige Urteil: Sieben Jahre unbedingt.

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