Waltraut Cooper: "Der Friede ist mir wichtig"

Waltraut Cooper und ihr Klangmikado
Landesgalerie.Pionierin der digitalen Kunst zeigt Werke zu "Licht und Klang" von 1980 bis heute.

Die am Mittwoch in der Landesgalerie Linz eröffnete Ausstellung Licht und Klang zeigt Einblicke in das vielfältige Schaffen der Linzerin Waltraut Cooper (80).

"Die größte Herausforderung der heutigen Zeit ist der Weltfrieden", sagt Cooper. Es sei ihr ein großes Anliegen, das auch künstlerisch zu zeigen. Ihre Rainbow Trilogy for peace zeigt Fotografien von Wahrzeichen aus Österreich (1999), aus Europa (2004) und weltweit (2015), die jeweils in einer bestimmten Farbe aus dem Spektrum des Regenbogens beleuchtet waren und inhaltlich mit einer menschlicheren Welt zu tun haben.

Cooper hat vor ihrer künstlerischen Karriere Mathematik und Physik studiert und zählt zu den Pionierinnen der digitalen Kunst. Zentrale Medien ihrer Arbeit sind Licht und Klang.

Das in den 1980er-Jahren entwickelte Klangmikado fiel einem Hochwasser zum Opfer und wurde für die aktuelle Ausstellung in Kooperation mit dem Ars Electronica Center rekonstruiert. Überdimensional große Mikadostäbe liegen auf einem Tisch. Bei Bewegung der Stäbe reagieren Sensoren, die jeweils einen Teil einer Komposition von Gerhard E. Winkler abspielen lassen. "So werden die Besucher selbst zu Komponisten", sagt Cooper. Das Klangmikado nimmt Bezug auf die gleichzeitige Ausstellung Spielraum. Kunst, die sich verändern lässt. Drei große, im Raum aufgebaute Arbeiten in den Primärfarben rot, blau, gelb mit den Aussagen play, love, live - spielen, lieben, leben - unterstreichen die Idee des Spielens.

Null und Eins

Gearbeitet wurde außerdem mit den Zahlen Null und Eins und mit denselben Streifen aus Alufolie, mit denen die Mikadostäbe umwickelt sind.

Jeder Computer arbeitet im Hintergrund mit diesen beiden Zahlen. Sie sind in unserem Alltag immer präsent. Und sie ziehen sich wie ein roter Faden durch Coopers Kunst. "Ich wähle etwas für Null und etwas für Eins und das bestimmt die Gestaltung", sagt sie. Sichtbar wird diese Art der digitalen Kunst bei Lichtinstallationen an Fassaden unterschiedlicher Museen, unter anderem in Wien, Linz, Würzburg, oder Karlsruhe.

International bekannt ist Cooper nicht zuletzt durch ihre vierfache Teilnahme an der Biennale in Venedig seit 1986. Ihre damaligen Lichtinstallationen verarbeitete sie fotografisch und zeigt sie in einer neuen Form.

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