Viele Gerüchte rund um Paulinas Tod

Viele Gerüchte rund um Paulinas Tod
Die 14-Jährige wird am Montag beigesetzt. Nicht nur in Bad Ischl wird gerätselt, warum das junge Mädchen getötet wurde.

Am Montag wird Paulina beerdigt. In Bad Ischl in Oberösterreich, wo die 14-Jährige zwei Jahre lang lebte. Und wo sie am Dienstag getötet wurde. Wie berichtet, stehen Paulinas Stiefvater und dessen Sohn unter Verdacht, die 14-Jährige ermordet zu haben. Der 48-jährige Oberösterreicher und sein 19-jähriger Sohn haben ein Tatsachengeständnis abgelegt, wie es die Staatsanwaltschaft Wels formuliert: Sie sollen den Ermittlern gesagt haben, wo sie die Leiche finden werden. Sie wurde am Schwarzensee verscharrt, in Radau bei St. Wolfgang.

Darüber hinaus sollen die mutmaßlichen Täter jedoch wenig gesagt haben. Auch die Justiz gibt sich schweigsam, um die weiteren Ermittlungen nicht zu gefährden, wie es heißt. Fest steht das Ergebnis der Obduktion: Paulina wurde gewürgt und heftig geschlagen. Ein Strick und eine Taschenlampe waren die Werkzeuge, mit denen sie zu Tode stranguliert und geprügelt wurde.

Klare Auskünfte über das mögliche Motiv geben Justiz und Polizei vorerst nicht. Das nährt Gerüchte: Über Missbrauch wird spekuliert, darüber, dass sich Paulinas Mutter deshalb im Dezember von dem Verdächtigen getrennt haben soll.

Von der Justiz heiß es dazu nur vage: An Paulinas Leiche wurden keine offensichtlichen Missbrauchsspuren entdeckt. Das lässt Raum für Interpretationen, denn defintiv ausgeschlossen werden dadurch mögliche sexuelle Übergriffe nicht.

Trauer

Seit Dienstag steht das kleine Bad Ischl unter dem Eindruck der tragischen Ereignisse. Vor Paulinas Schule brennt ein Kerzenmeer, Blumen liegen auf dem Boden, Zettel mit Fürbitten. Mitfühlende Menschen haben auch Kerzen vor dem Wohnhaus aufgestellt, in dem Paulina mit ihrer Mutter und den drei Geschwistern lebte.

Erst 2009 ist die kleine Familie aus Köln nach Österreich gezogen, der Liebe wegen: Paulinas Mutter zog mit jenem heute 48-jährigen Berufskraftfahrer zusammen, der jetzt als mutmaßlicher Täter im Mordfall gilt. Die Frau und ihre Kinder werden vom Kriseninterventionszentrum betreut. Sie haben Paulina Dienstagfrüh zum letzten Mal gesehen: Um 7 Uhr verließ das Mädchen die Wohnung, um zur Schule zu fahren. Die Bushaltestelle liegt keine 300 Meter vom Haus entfernt.

Da muss es passiert sein: Die 14-Jährige wurde in einen roten Wagen gezerrt. Dienstagmittag ging eine Suchmeldung der Polizei an die Medien: Offiziell galt die Schülerin als vermisst. Doch da war Paulina längst tot. Sie dürfte, so ergaben erste Auswertungen, sofort nach der Entführung im Wagen getötet worden sein. Einen Tag später wurden Stiefvater und sein Sohn als Verdächtige verhaftet.

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