Viele Gäste, zu wenig Badeplätze

Bereits gestern, Samstag, herrschte großer Andrang am Badeplatz Litzlberg.  Heute, Sonntag, wird auf der Liegewiese ab Mittag kaum mehr ein freier Platz zu finden sein.
Braucht es mehr öffentliche Badeplätze für die Bevölkerung? Die Politik wiegelt ab.

Tausende Sonnen- und Wasserhungrige werde auch heute die Bäder und Seen stürmen. Wer nicht das Privileg eines privaten Badeplatzes hat, muss vor dem Vergnügen viel Ungemach in Kauf nehmen. So staute es schon am vergangenen Sonntag bei extremer Hitze auf so gut wie allen Zufahrten zu Freibädern und Badeseen. „Ich habe so etwas in 20 Jahren Dienst noch nicht erlebt. Es war das totale Chaos“, sagt Florian Zahler, Postenkommandant der Polizei in Schörfling am Attersee.

Auf den Parkplätzen beim „Lido“ von Litzlberg ging nichts mehr. Zahler schätzt, dass bis zum frühen Nachmittag 20.000 Fahrzeuge eintrafen. Geparkt wurde nicht immer nach Vorschrift. „Der neue Radweg zwischen Weyregg und Steinbach war völlig verparkt.“ Auch auf Forststraßen, in Siedlungen und auf Wiesen wurden viele Autos rücksichtslos abgestellt. „Wir haben trotzdem niemanden abschleppen lassen, weil das das Chaos noch vergrößert hätte“, erklärt der Polizist.

„Ameisenhaufen“

An Hochsommertagen wie heute setzt sich das Platzproblem auf den Liegewiesen der öffentlichen Badeplätze fort. „Die Liegewiese war bummvoll, man hat kaum ein freies Fleckerl gefunden. Auch am Steg ist es zugegangen wie in einem Ameisenhaufen“, sagt eine junge Frau, die vergangenen Sonntag in Litzlberg Abkühlung suchte.

Dass sich die Massen wie Ölsardinen auf der Liegewiese drängen, während sich die Reichen in ihren hermetisch abgeriegelten Grundstücken sonnen, ist im Salzkammergut längst Realität. „Es gibt eine große Nachfrage nach Seegrundstücken“, sagt Immobilientreuhänder Walter Mairinger. Der Quadratmeter am Attersee koste mittlerweile mindestens 750 Euro, für Toplagen mit Seezugang würden auch 4000 Euro pro Quadratmeter bezahlt.

Auch dem Land Oberösterreich, dem am Attersee vier öffentliche Badeplätze mit insgesamt 96.000 Quadratmetern Fläche in Toplage gehören, werden laufend Angebote von finanzkräftigen Interessenten gemacht. „Wir verkaufen auf keinen Fall. Jeder hat das Recht, dass er zu einem See kommt“, beruhigt Landeshauptmann Josef Pühringer (ÖVP).

Das Land habe bereits unter Heinrich Gleißner sukzessive Seegrundstücke angekauft, um den Zugang für die Allgemeinheit zu erhalten. Dass es zu wenige öffentliche Badeplätze gebe, will Pühringer nicht hören: „Es gibt an sehr wenigen Tagen im Jahr einen enormen Ansturm. Aber ich glaube, dass das Angebot ausreicht.“ Das Land sei aber durchaus bereit, zusätzliche Flächen anzukaufen, sofern es einen konkreten Bedarf und geeignete Gründe gebe. Landeshauptmann-Stellvertreter Josef Ackerl (SPÖ) sieht die Sache ähnlich: „Wenn notwendig, werden zusätzliche Flächen angekauft. Im Vergleich zu anderen Bundesländern stehen wir aber gut da. “ Auch bei der Sozialistischen Jugend gibt man sich diplomatisch: „Natürlich befürworten wir es nicht, wenn die Seen immer zugebaut werden. Aber es gibt glücklicherweise noch Plätze, wo jeder baden kann“, sagt Fiona Kaiser, Landesvorsitzende der Sozialistischen Jugend.

von CHRISTOPH WEIERMAIRTausende Sonnen- und Wasserhungrige werde auch heute die Bäder und Seen stürmen. Wer nicht das Privileg eines privaten Badeplatzes hat, muss vor dem Vergnügen viel Ungemach in Kauf nehmen. So staute es schon am vergangenen Sonntag bei extremer Hitze auf so gut wie allen Zufahrten zu Freibädern und Badeseen. „Ich habe so etwas in 20 Jahren Dienst noch nicht erlebt. Es war das totale Chaos“, sagt Florian Zahler, Postenkommandant der Polizei in Schörfling am Attersee. Auf den Parkplätzen beim „Lido“ von Litzlberg ging nichts mehr. Zahler schätzt, dass bis zum frühen Nachmittag 20.000 Fahrzeuge eintrafen. Geparkt wurde nicht immer nach Vorschrift. „Der neue Radweg zwischen Weyregg und Steinbach war völlig verparkt.“ Auch auf Forststraßen, in Siedlungen und auf Wiesen wurden viele Autos rücksichtslos abgestellt. „Wir haben trotzdem niemanden abschleppen lassen, weil das das Chaos noch vergrößert hätte“, erklärt der Polizist. „Ameisenhaufen“An Hochsommertagen wie heute setzt sich das Platzproblem auf den Liegewiesen der öffentlichen Badeplätze fort. „Die Liegewiese war bummvoll, man hat kaum ein freies Fleckerl gefunden. Auch am Steg ist es zugegangen wie in einem Ameisenhaufen“, sagt eine junge Frau, die vergangenen Sonntag in Litzlberg Abkühlung suchte. Dass sich die Massen wie Ölsardinen auf der Liegewiese drängen, während sich die Reichen in ihren hermetisch abgeriegelten Grundstücken sonnen, ist im Salzkammergut längst Realität. „Es gibt eine große Nachfrage nach Seegrundstücken“, sagt Immobilientreuhänder Walter Mairinger. Der Quadratmeter am Attersee koste mittlerweile mindestens 750 Euro, für Toplagen mit Seezugang würden auch 4000 Euro pro Quadratmeter bezahlt. Auch dem Land Oberösterreich, dem am Attersee vier öffentliche Badeplätze mit insgesamt 96.000 Quadratmetern Fläche in Toplage gehören, werden laufend Angebote von finanzkräftigen Interessenten gemacht. „Wir verkaufen auf keinen Fall. Jeder hat das Recht, dass er zu einem See kommt“, beruhigt Landeshauptmann Josef Pühringer (ÖVP). Das Land habe bereits unter Heinrich Gleißner sukzessive Seegrundstücke angekauft, um den Zugang für die Allgemeinheit zu erhalten. Dass es zu wenige öffentliche Badeplätze gebe, will Pühringer nicht hören: „Es gibt an sehr wenigen Tagen im Jahr einen enormen Ansturm. Aber ich glaube, dass das Angebot ausreicht.“ Das Land sei aber durchaus bereit, zusätzliche Flächen anzukaufen, sofern es einen konkreten Bedarf und geeignete Gründe gebe. Landeshauptmann-Stellvertreter Josef Ackerl (SPÖ) sieht die Sache ähnlich: „Wenn notwendig, werden zusätzliche Flächen angekauft. Im Vergleich zu anderen Bundesländern stehen wir aber gut da. “ Auch bei der Sozialistischen Jugend gibt man sich diplomatisch: „Natürlich befürworten wir es nicht, wenn die Seen immer zugebaut werden. Aber es gibt glücklicherweise noch Plätze, wo jeder baden kann“, sagt Fiona Kaiser, Landesvorsitzende der Sozialistischen Jugend.

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