Verwechslung: Meteorit war nur Bauwerkzeug
Eine vier Tonnen schwere Metallkugel hat kürzlich auf einer Straßenbaustelle in Waizenkirchen für erhebliche Verwirrung gesorgt – die Folgen waren skurril. Einige Passanten mutmaßten, dass es sich um einen wertvollen historischen Fund handeln könnte, andere tippten sogar auf einen Meteoriten, der bei Grabungen zu Tage gefördert worden sei. Das kostbare Ding sollte daher seitens der Gemeinde möglichst rasch sichergestellt werden. Doch die Bauarbeiter weigerten sich, die Kugel herzugeben. Des Rätsels Lösung: Bei dem Objekt der Begierde handelt es sich um ein gängiges Werkzeug, das zum Zerkleinern größerer Gesteinsbrocken eingesetzt wird.
Darüber zerkugelten sich nicht nur die Bauarbeiter, sondern inzwischen halb Oberösterreich. „Ja, es ist schon zum Lachen, was da passiert ist", sagt Josef Rabeder, Amtsleiter der Gemeinde Waizenkirchen. Auch Bürgermeister Wolfgang Degeneve nimmt den Irrtum mit Humor: „Ein Meteoriten-Fund in dieser Größe wär` doch einfach zu schön gewesen."
Ansprüche
Die Verwechslungskomödie hat an einem August-Wochenende ihren Anfang genommen. Als Bürger die Straßenbaustelle besichtigten, fiel ihnen das runde Ungetüm auf. Die Spekulationen, worum es sich dabei handelt, trieben rasch Blüten. Katapult-Munition, antikes Monument oder Überreste eines Himmelskörpers lauteten einige Thesen. Ein Grundnachbar erhob sofort Besitzansprüche auf die Kugel und schrieb auch seinen Namen darauf.
Der Heimatforscher August Falkner aus Peuerbach, dem die Gerüchte zu Ohren kamen, verständigte via eMail die Gemeinde Waizenkirchen und forderte die Verantwortlichen auf, den Fund rasch zu sichern.
„Wir sind am darauf folgenden Montag sofort hingefahren, haben uns aber beim Polier eine Abfuhr geholt“, sagt Amtsleiter Rabeder. Der Mann erklärte ihm, dass es sich dabei bloß um eine mit Sand und Erde verdreckte Eisenkugel handelt. Resümee eines Arbeiters: „Für manche Leute wäre es besser, wenn sie hinter dem Schreibtisch sitzen bleiben.“
Kommentare