"Die ,Österreichischen Freunde von Yad Vashem´ (Internationale Holocaust-Gedenkstätte in Jerusalem, Anm.) verhelfen der Stadt Braunau zu einer einmaligen Chance mit weltweiter, positiver Anerkennung", schildert Eveline Doll von der Initiative Diskurs Hitlerhaus: "Der Verein schenkt Braunau die in vielfacher Hinsicht beeindruckende und international anerkannte Ausstellung „Die Gerechten - Courage ist eine Frage der Entscheidung“.
Aus ihrer Sicht bekomme die aktuelle Diskussion um die Nutzung des Hitler-Hauses einen neuen Lösungsansatz.
Georg Schuster, Vorstandsmitglied der Österreichischen Freunde von Yad Vashem, zu den Beweggründen: „Wir wollen der Stadt Braunau diese Ausstellung für das Hitlerhaus schenken, weil wir überzeugt sind, dass Braunau der historisch optimale Ort für dieses Dauerausstellung ist."
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Die bisherige Wanderausstellung "Die Gerechten" wäre ein passender Kontrapunkt zu Hitlers im Raum stehender Verfügung, ist Schuster überzeugt: "Sie macht das Haus nicht zum Gedenkort, was gar nicht angebracht ist, weil das Haus kein Schauplatz von NS-Verbrechen war."
Stattdessen setzte sie "dem Begründer des industriellen Massenmordes jene Menschen entgegen, die erfolgreich dagegengehalten" hätten. "Auch wenn die Gerechten Hitlers Mordmaschinerie insgesamt nicht stoppen konnten, so konnten sie ihr immerhin einige tausend Seelen entreißen“, erklärt Schuster.
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Die Ausstellung "Die Gerechten – Courage ist eine Frage der Entscheidung" wurde etwa 2013 im Museum Arbeitswelt Steyr gezeigt. Ulrike Schuster von der Österreichischen Gesellschaft „Freunde von Yad Vashem“ sagte damals, dass mit der Bezeichnung „Gerechte der Nationen“ Personen gemeint sind, die während des Holocaust Menschen gerettet haben“.
Etwa Pfarrer Balthasar Linsinger, der der Familie Bäumer das Leben gerettet hat. „Dem war das völlig wurscht, ob er von den Nazis umgebracht wird“, erinnerte sich Angelica Bäumer bei der Eröffnung in Steyr an ihren Lebensretter.
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