„Vater“ wartet auf 87.000 Euro
Albert S., dem von seiner Ex-Lebensgefährtin vier Kuckuckskinder untergejubelt worden sind, ist verzweifelt. „Ich habe bisher keinen Cent von meinem Nebenbuhler bekommen“, sagt der 49-Jährige aus dem kleinen Ort Laussa im Bezirk Steyr-Land.
S. hatte den 73-jährigen Altbauer Franz St. – er ist der leibliche Vater von drei Kindern – auf „Schadenersatz“ geklagt. „Ich habe immerhin seinen Nachwuchs großgezogen“, ärgert er sich. Für den ältesten Sohn, der mittlerweile 23 ist, forderte der Betrogene bei Gericht 72.000 Euro. 36.000 Euro sind es laut rechtskräftigem Urteil letztendlich geworden. Diese Summe hätte der pensionierte Landwirt dem Kläger überweisen müssen. „Er tut es aber nicht“, schimpft der 49-Jährige.
Rechtsspruch
Auch für die zwei jüngsten Kinder – sie sind 15 und 13 Jahre alt – hat St. nach einem Rechtsspruch zu zahlen. Dabei handelt es sich um einen Betrag von 51.000 Euro. In diesem Fall weigert sich St. ebenfalls beharrlich, die Summe zu begleichen.
Christoph Rogler, der Anwalt von S., hat bereits ein Exekutionsverfahren eingeleitet. „Bisher ohne Erfolg“, sagt der Jurist aus Steyr. Grund dafür sei das niedrige Einkommen, das der Altbauer laut eigenen Angaben habe. Seine Mindestpension werde außerdem nicht auf ein Bankkonto überwiesen, der 73-Jährige bekomme das Geld per Post – vom Briefträger. Rogler wird weiter versuchen, St. zu pfänden. „Er ist nicht so arm wie er tut.“
S. weiß in der Zwischenzeit nicht mehr, wie es weitergehen soll. Zu den privaten Sorgen kommen nun auch finanzielle. Die Anwaltskosten betragen bisher rund 20.000 Euro und von den 87.000 Euro, die ihm vom Gericht zugestanden worden sind, hat er bisher auch nichts gesehen. „Es kann Jahre dauern, bis mein Mandant zu seinem Geld kommt“, sagt Rogler.
Wahrsagerin
Wer der leibliche Vater der ältesten Tochter (25) ist, steht noch immer nicht fest. „Ich weiß nur, dass ich es nicht bin. Ich habe drei DNA-Tests machen lassen“, sagt S., der sogar einen Privatdetektiv engagierte, um Klarheit zu erhalten. „Das hat auch nichts gebracht.“ Nun hat der Vater von vier Kuckuckskindern vor, zu einer Wahrsagerin zu gehen. „Ich muss wissen, vom wem sie ist. Die ganze Sache frisst mich auf.“
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