Umstrittenes Asylheim öffnet doch
Die Emotionen gingen in den vergangenen Monaten wegen eines geplanten Asylwerberheimes in Reichersberg hoch. Eine Bürgerinitiative machte mit 700 Unterschriften gegen die Einrichtung im leer stehenden „Gästehaus Hildegard“ mobil. Der Gemeinderat beschloss, dass eine Widmung als Heim für Asylsuchende im Wohngebiet rechtlich nicht zulässig sei. Doch seit Montag steht fest: Ab 29 Mai ziehen die ersten Bewohner in das Haus ein, das von der Caritas im Auftrag des Landes betrieben wird. 25 Menschen werden hier für die Dauer ihres Asylverfahrens untergebracht.
Die Wende im Fall leitete der Grundstückseigentümer ein. Er focht e die Entscheidung der Gemeinde an. Nun hob die Landesregierung den Bescheid auf. „Die Widmung im Wohngebiet ist rechtmäßig. Sie steht im Einklang mit einem Asylheim“, erklärt Harald Scheiblhofer, Sprecher des Sozialressorts.
Beschwerde
Die Kommune habe außerdem festgestellt, dass die Bewohner überwiegend betreut werden müssten. Das sei aber nicht nachvollziehbar. „Mit dieser Begründung dürften auch betreubare Wohneinrichtungen nicht mehr im Wohngebiet liegen, weil auf die Menschen ebenfalls nicht immer aufgepasst wird“, sagt Scheiblhofer. Die Gemeinde Reichersberg könne Beschwerde beim Verfassungs- oder Verwaltungsgerichtshof einlegen.
Bei der Bürgerinitiative herrscht Unmut ob dieser Entscheidung. „Wir sind nicht erfreut darüber“, erklärt Sprecherin Michaela Wolf, in einer ersten Reaktion. Die Caritas zeigt sich trotz Misstrauens positiv gestimmt. „Wir sind zuversichtlich, dass Vorbehalte ausgeräumt werden, wenn das Haus in Betrieb ist und sich die Menschen selbst ein Bild machen können“, betont Michael Felder von der Hilfsorganisation.
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