Tschechische Taucher ertranken im Attersee

Tschechische Taucher ertranken im Attersee
Oberösterreich: Zwei Hobby-Sportler starben am Sonntag im Bereich der "Schwarzen Brücke". Experten warnen vor zu viel Risiko.

Der berüchtigte Tauchplatz "Schwarze Brücke" in Steinbach am Attersee forderte am Sonntag neuerlich Todesopfer. Zwei tschechische Hobby-Sportler starben bei dem Versuch, die 120 Meter abfallende Steilwand hinabzugleiten. Sie konnten (nach Lungenriss bzw. Ertrinken) nur tot geborgen werden. Im April ist an gleicher Stelle ein 50-jähriger Deutscher gestorben. In den vergangenen 13 Jahren sind hier mehr als 25 Menschen ums Leben gekommen.

Der 22-jährige Vladimir Steflicek und der 34-jährige Jan Rehak waren mit einer größeren Gruppe unterwegs, die in Zweier-Teams abtauchte. Gegen 15.40 Uhr dürften die beiden Sportler in 35 Meter Tiefe Schwierigkeiten bekommen haben. Die genaue Ursache ist noch Gegenstand von Ermittlungen.

Als sie gegen 17 Uhr nicht wieder zurück an der Oberfläche waren, machten sich Kameraden auf die Suche nach ihnen. Sie fanden den Älteren reglos im Bereich der Steilwand im Wasser treiben und brachten ihn ans Ufer. Wiederbelebungsversuche blieben erfolglos. Zwei Cobra-Einsatztaucher sowie Wasserretter und Feuerwehrtaucher suchten dann in der Dunkelheit noch stundenlang nach dem Jüngeren. Erst gegen 22 Uhr konnte seine Leiche geborgen werden.

"Der Einsatz war gefährlich, es war kalt und stockdunkel", betont Markus Offenberger von der Wasserrettung. "Ich persönlich kann nur schwer nachvollziehen, weshalb jemand bei derart widrigen Bedingungen tauchen geht."

"Selbstüberschätzung und Gruppenzwang führen häufig zu tödlichen Unfällen", warnt Tauchmediziner Walter Tietze. "Die Suche nach dem besonderen Kick lässt bei vielen den Verstand ausfallen."

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